Drei Menschen getötet

Mord: Schuldspruch gegen US-Millionär Robert Durst

Ausland
18.09.2021 13:43

Der New Yorker Immobilienerbe Robert Durst ist am Freitagnachmittag (Ortszeit) in einem aufsehenerregenden Mordprozess schuldig gesprochen worden. Ein Geschworenengericht in Los Angeles sah es als erwiesen an, dass Durst im Jahr 2000 seine beste Freundin Susan Berman getötet hat. Dem 78-Jährigen werden insgesamt drei Morde in ebenso vielen US-Staaten im Zeitraum von 39 Jahren zur Last gelegt.

Das Strafmaß soll bei einer weiteren Anhörung am 18. Oktober festgelegt werden. Die Verurteilung erfolgte sechs Jahre, nachdem der Fernsehsender HBO eine Audioaufzeichnung ausgestrahlt hatte, in der Durst die Tat zuzugeben schien. „Was habe ich nur getan? Sie alle getötet, natürlich“, sagte er. Die Geschworenen hatten drei Tage lang beraten. Durst war bei der Verkündung des Spruchs nicht anwesend, weil er sich nach Kontakt mit einem Corona-Infizierten isolieren muss.

Freundin getötet, um Mord an Frau zu vertuschen
Durst soll Berman getötet haben, um den Mord an seiner Frau Kathleen McCormack Durst im Jahr 1982 in New York zu vertuschen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm außerdem vor, im Jahr 2001 einen Nachbarn in Texas getötet zu haben. Dieser habe nämlich herausgefunden, wer Durst sei, als sich dieser nach der Tötung Bermans vor der Polizei versteckte.

Ein texanisches Geschworenengericht hatte Durst freigesprochen, obwohl er zugegeben hatte, den Körper des Toten zerstückelt und im Meer versenkt zu haben. Der Multimillionär hatte sich nämlich auf Notwehr berufen.

Berman und Durst kannten sich seit Studienzeiten in den 60er Jahren. Die Anklage argumentiert, dass der Millionär seine Bekannte aus dem Weg schaffen wollte, weil Berman als mögliche Zeugin im Fall seiner verschwundenen Frau hätte auftreten können. Durst hatte im Prozess angegeben, dass er seine Bekannte im Dezember 2000 bei einem Weihnachtsbesuch bereits tot in ihrem Haus im kalifornischen Beverly Hills vorgefunden habe.

Angeblich kein Anruf, um nicht in Verdacht zu geraten
Ein Telefon im Haus, mit dem er die Polizei verständigen wollte, habe nicht funktioniert. Später habe er dann Zweifel bekommen, von einem öffentlichen Apparat anzurufen. Er wollte nicht in Verdacht geraten, verteidigte sich Durst. Stattdessen habe er der Polizei in Beverly Hills einen anonymen Brief geschickt, der lediglich Bermans Adresse und das Wort „Kadaver“ enthielt.

In der Befragung durch seinen Verteidiger beteuerte der millionenschwere Immobilienerbe seine Unschuld. Er selbst habe keinen Grund gehabt, Berman umzubringen. Durst war im 2015 in New Orleans festgenommen und dann nach Kalifornien ausgeliefert worden.

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