GUTEN MORGEN

Aufregung in den Klassen | “Staatsfunk“

Die Aufregung rund um das Corona-Chaos - sie ebbt nicht ab. Im Gegenteil. Der Verordnungs-Dschungel lichtet sich nicht, täglich verstrickt sich das ganze Land tiefer in diesem undurchdringlichen Dickicht an widersprüchlichen Regeln, an unsinnigen Verordnungen, an nicht nachvollziehbaren Bestimmungen. Als besonders betroffen erweisen sich mehr und mehr die Schulen. Während der Ferien hat die Politik zwar versichert, wie gut man auf den Corona-Herbst vorbereitet sei. Jetzt gewinnt man eher den Eindruck, dass man sich mehr auf diese Wortmeldungen als auf eine sinnvolle Regulierung konzentriert hat. Eine, die von Lehrern, Schülern und Eltern verstanden und umgesetzt werden kann. Die Realität: Allein in Wien sind mittlerweile 522 von 700 Schulen teilgesperrt, kaum jemand hat bisher einen Durchblick bei den Test-Marathons gewinnen können. Wobei viele Tests überhaupt entfallen dürften. Und wie kommentiert das Lehrerin, Buchautorin („Kulturkampf im Klassenzimmer“) und „Krone“-Kolumnistin Susanne Wiesinger? Sie schreibt in unserer heutigen Ausgabe, dass sie seit Schulbeginn in der Vorwoche hauptsächlich damit beschäftigt sei, Listen zu führen. Wiesinger wörtlich: „Die Bürokratie beherrscht mehr denn je unseren Schulalltag, nicht der Unterricht, geschweige denn der Spaß am Lernen.“ Ja, bei der Bürokratie, da haben wir hier in Österreich schon was drauf. Vor allem bei Bürokratie, die außer Arbeit und Ärger wenig bis nichts bringt!

32 von 35 Stimmen für das Direktoren-Team, 34 von 35 für die Landesdirektoren (gegendert „Direktorinnen- und Direktoren-Team“; „Landesdirektorinnen- und direktoren-Team“): Einmal 91, einmal sogar 97 Prozent - ein starkes Votum für den neuen ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. Der im August schon mit auch beachtlichen 24 von 35 Stimmen als neuer Kopf an die Spitze der „größten Medienorgel des Landes“ (Zitat Vor-Vor-Vor-Vor-Vor-Gänger Gerd Bacher) gewählt worden war. Offenbar ist es Weißmann in den Wochen seit seiner Bestellung gelungen, ein gut austariertes Team zusammenzustellen. Mit dem er nicht nur wie bei seiner eigenen Wahl die türkisen, grünen und einen blauen Rat überzeugte, sondern auch den Großteil der weiteren (roten, pinken) Stiftungsräte. Da geht es um Qualifikation. Und Packelei. Da zählen Zugeständnisse an diese und jene Fraktion. Und bei den Landesdirektoren spielt das Wohlwollen der Landeshauptleute die entscheidende Rolle. Haben diese, was für ein Anachronismus, doch immer noch ein sogenanntes „Anhörungsrecht“. Was darunter zu verstehen ist? Keine Landesdirektorin und kein Landesdirektor gegen den Willen des Landeshauptmanns oder Landeshauptfrau!

Man mag es im ORF gar nicht gerne, wenn man ihn als Staatsfunk bezeichnet. Er ist sogar mehr: Staats- und Landesfunk. Mit vielen guten Köpfen an der Spitze zwar - aber von Gnaden des Bundeskanzlers und der Landeshauptleute und deren Abgesandten. Das darf man nicht vergessen.

Einen schönen Tag!

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