Lungenerkrankung

Erhöhtes Asthma-Risiko durch Zahnfleischentzündung

(Bild: New Africa/stock.adobe.com)

Die Frage, wie sich eine Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) auf den ganzen Körper auswirkt, rückt zunehmend in den Fokus von wissenschaftlichen Untersuchungen. Brasilianische Forscher haben nun einen Zusammenhang zwischen einer Entzündung im Mund und schwerem Asthma entdeckt.

Zahnfleischentzündungen sind nicht nur unangenehm, sie können auch zu Verlust der „Beißerchen“ führen. Doch eine Parodontitis hat mitunter sogar noch weitreichendere Folgen. So wurde in Studien etwa der Zusammenhang zur Herzgesundheit oder einem höheren Risiko für Frühgeburten bei Schwangeren belegt. Auswirkungen auf die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) werden aktuell erforscht. Hier wird angenommen, dass die Entzündung in den Atemwegen durch jene im Mund verstärkt wird. Wissenschaftler aus Brasilien haben nun untersucht, ob das auch bei Asthma der Fall sein könnte, wie auf der Informationsplattform „Deutsches Gesundheitsportal“ berichtet.

Im Rahmen der Studie wurden 130 Menschen mit schwerem Asthma (das durch Therapie unter Kontrolle war) und 130 Personen ohne Asthma auf Parodontitis hin untersucht. Dabei zeigte sich, dass Teilnehmer mit schwerem Asthma häufiger Parodontitis hatten, als die Teilnehmer ohne Asthma (46,6 % gegenüber 22,3 %). Laut Anlyse der Daten sei das Risiko für schweres Asthma bei Menschen mit Parodontitis dreimal höher als bei jenen ohne Parodontitis, wie die Studienautoren erklärten. Weitere Untersuchungen seien jedoch nötig, um festzustellen ob etwa ein direkter Zusammenhang zugrunde liegt oder es eine Folge der für Asthma typischen entzündlichen Prozesse bzw. der Asthmamedikamente sei.