Konzertkritik

Krumbach Klassik: Klein und fein

Vorarlberg
11.08.2021 17:30

Die Bregenzerwälder Gemeinde Krumbach ist kulturaffin, das wissen wir spätestens seit den berühmten Bushäuschen. Und dass zugunsten eines ungestörten Konzertes auf das sonntägliche „Zwölfeläuten“ verzichtet wird, ist auch nicht selbstverständlich. Also ist das Dorf auch ein guter Platz für klassische Musik.

Klassische Musik, genauer gesagt hochwertige Kammermusik, bringen schon seit einigen Jahren die Geschwister Natalia Sagmeister und Alex Ladstätter nach Krumbach, jeweils in einem Festival Anfang August. Heuer ist es eine „kleinere Ausgabe“, aber man ist froh, überhaupt wieder „vor Publikum spielen zu dürfen“, wie die beiden aus Bregenz stammenden Musiker betonen. Veranstaltungsort ist die Pfarrkirche, die eine bemerkenswert gute Akustik hat. Da klingt nicht nur die alte italienische Geige von Natalia herrlich, mit der sie unterm Jahr als Stimmführerin der zweiten Geigen im Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester wirkt. Auch die Viola und das Cello eines weiteren Geschwisterpaares, nämlich Gregory und Alexander Kovalev, fügen sich so bruchlos dazu wie auch die Violine von Sebastian Caspar. Sie alle sind erstklassig ausgebildete Streicher und verbinden sich wunderbar mit dem weichen und kultivierten Klarinettenspiel von Alex Ladstätter.

So wurde bei der Matinee am Sonntag das Klarinettenquintett Opus 115 von Johannes Brahms zum Ereignis. Die wunderbaren Melodien des Werks wurden so liebevoll ausmusiziert, dass man geradezu hätte mitsingen können. Doch auch Natalia Sagmeister sowie Gregory und Alexander Kovalev ließen mit einer beredten Wiedergabe des Streichtrio Opus 48 von Mieczyslaw Weinberg aufhorchen. Nicht nur die klagenden und weichen Ausdrucksfarben dieser Musik kamen zur Geltung, sondern auch das Kraftvolle und Widerständige. Der polnisch-jüdische Komponist wurde bekanntlich von den Bregenzer Festspielen wiederentdeckt, vor allem über seine Oper „Die Passagierin“. 

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