Motorradfahrverbot

Zu laut? Neue Messungen sprechen für die Biker

Tirol
04.08.2021 11:40

Das von der Tiroler Landesregierung verhängte Fahrverbot für Motorräder mit einem Standgeräusch von über 95 Dezibel wird seit der Einführung im vergangenen Jahr heftig kritisiert. Ein „Soundcheck“ am Red Bull Ring soll nun die Wirkungslosigkeit definitiv beweisen.

Um den Lärm auf der Motorradroute Außerfern-Hahntennjoch einzudämmen, verordnete die Tiroler Landesregierung auf fünf Streckenabschnitten heuer bereits das zweite Jahr ein Fahrverbot für Bikes, die im Zulassungsschein ein Standgeräusch (Nahfeldpegel) von über 95 Dezibel eingetragen haben.

Diese Messmethode wurde von Anfang an von der Bike-Community heftigst kritisiert. Vom Standpegel könne man nicht auf das tatsächliche Fahrgeräusch schließen. Solche EU-genehmigten Motorräder vom Verkehrsbetrieb auszuschließen, sei ein schwerwiegendes Eingreifen in Grundrechte von Eigentümern legaler Fahrzeuge. 

Messungen führen „Tiroler Modell“ ad absurdum
Die Gegner bekamen nun neuen Aufwind: Laut APA habe jüngst der beeidete Gutachter und Messtechniker Christian Wagner auf Betreiben des Vereines „Bikers´ Voice“ am Red Bull Ring Messungen an verschiedenen Serienmotorrädern durchgeführt. Simuliert wurden sowohl Situationen innerorts, als auch am Ortsende unter Beschleunigung.

Das Resultat: Motorräder mit hoher Standgeräuscheintragung wiesen weit weniger als 95 dB auf. Auch besonders laut empfundene Bikes wie Ducatis oder Suzukis unterschritten teilweise den 95 dB-Grenzwert während der Fahrt. Der Hubraumgigant „Triumph“ 2500 etwa mit einem eingetragenen Standwert von 98 dB habe im Fahrbetrieb einen Pegel von höchstens 93,5 dB erreicht.

Das „Tiroler Modell“ müsse man als Fehleinschätzung zuungunsten der Anrainer und der Verkehrsteilnehmer sehen, so „Bikers´Voice“-Obfrau Regina Stiller.

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