Coole Lernsoftware

Programmieren für Anfänger im „Spielestudio“

Digital
11.07.2021 09:00

Mit seinem „Spielestudio“ bietet Nintendo Switch-Besitzern seit kurzem einen umfangreichen Spiele-Baukasten an, mit dem man - ganz ohne hochgestochene Mathematik- oder Programmierkenntnisse - in kürzester Zeit einfache Spiele basteln und vor allem lernen kann, worauf es bei der Programmierung selbiger ankommt. Wir haben die Lernsoftware ausprobiert - und für pädagogisch wertvoll befunden.

In der Wirtschaft ist, wenn es um die Wunschqualifikationen des Nachwuchses geht, heute oft von „Computational Thinking“ die Rede: Schulabgänger sollen verstehen, wie ein Computer funktioniert und mit diesem Verständnis eine gewisse Problemlösekompetenz entwickeln. Nintendos „Spielestudio“ ist ein kindgerechtes und unterhaltsames Hilfsmittel beim Erlernen dieser Denktechnik.

Im "Spielestudio" sind einsteigerfreundliche Programmierlektionen enthalten, in denen man ganz ohne komplizierte Codes einfache Spiele basteln kann. (Bild: Nintendo)
Im "Spielestudio" sind einsteigerfreundliche Programmierlektionen enthalten, in denen man ganz ohne komplizierte Codes einfache Spiele basteln kann.

Freier Spieleeditor, umfangreiche Tutorials
Im „Spielestudio“ kann man wahlweise ganz frei Spiele zusammenbasteln und so beispielsweise kleine Jump’n’Runs, Weltraum-Ballereien oder Rennspiele erstellen, oder sich alternativ in interaktiven Tutorials Know-how in der Spieleprogrammierung aneignen. Programmieren muss man dafür nicht können: Statt abstrakter Codezeilen gibt es einen komplett grafischen Editor, in dem auch ein jüngeres Publikum schnell Erfolge feiert.

Jedes Element im Spiel ist ein Objekt im Editor. Wie die Objekte miteinander interagieren, kann einfach durch Verbindung der "Knotixe" festgelegt werden. (Bild: Nintendo)
Jedes Element im Spiel ist ein Objekt im Editor. Wie die Objekte miteinander interagieren, kann einfach durch Verbindung der "Knotixe" festgelegt werden.

Der Editor bietet etwa die Möglichkeit, den Bildausschnitt zu definieren, Figuren und Hindernisse darin zu platzieren, bewegliche Elemente einzubauen und Parameter einzelner Objekte oder Figuren zu verändern. Auf Knopfdruck wechselt man von der Editor- in die Spielansicht und probiert aus, ob das soeben programmierte Spiel auch wie vorgesehen funktioniert.

Mehr Tiefe als „Super Mario Maker 2“
Was im Grundprinzip an Spielebaukästen wie den „Super Mario Maker 2“ erinnert, geht durchaus in die Tiefe. In den liebenswert gestalteten Tutorials wird der Spieler schon einmal mit Bugs konfrontiert, die er ausmerzen muss, bevor er weiterspielen kann. Es gibt sogar so etwas wie Prüfungen: Nach den einzelnen Lektionen muss man in Rätseln unter Beweis stellen, dass man die vermittelten Programmierkenntnisse verinnerlicht hat.

Mitunter kann sich das ein wenig erzwungen anfühlen, bisweilen sind die einzelnen Lektionen auch langatmig. Andererseits sorgt die bewusst einfache und behutsame Anleitung dafür, dass auch absolute Einsteiger, die noch nie etwas mit Programmierung zu tun hatten, nach kurzer Zeit Spiele entwickeln, die Spaß machen und Erfolgserlebnisse vermitteln.

Viele Programmiermöglichkeiten, wenig Zierrat
Die Möglichkeiten sind jedenfalls umfangreich: Nintendos neuer Spielebaukasten enthält eine Vielzahl von „Knotix“ genannten Objekten und Variablen, die man im Editor platzieren und kombinieren darf. Jedes hat eine „Persönlichkeit“, bleibt mit Kulleraugen-Optik und flotten Sprüchen in Erinnerung. Verbindet man die einzelnen „Knotixe“, sorgt das beispielsweise dafür, dass die Spielfigur beim Drücken des B-Knopfes hüpft.

Opulente Grafik sollte man sich im "Spielestudio" nicht erwarten. Während die Programmiermöglichkeiten recht umfangreich ausfallen, sind die optischen Gestlatungsmöglichkeiten begrenzt. (Bild: Nintendo)
Opulente Grafik sollte man sich im "Spielestudio" nicht erwarten. Während die Programmiermöglichkeiten recht umfangreich ausfallen, sind die optischen Gestlatungsmöglichkeiten begrenzt.

Während dem Programmieren viel Raum gegeben wird, bietet das 30-Euro-Downloadspiel vergleichsweise wenige Gestaltungsmöglichkeiten: Zwar kann man in den Spielen Eigenschaften wie Farben von Objekten verändern, andere Baukästen wie „Super Mario Maker 2“ bieten aber deutlich mehr Zierrat, um die Levels aufzuhübschen.

Fazit: Nintendos „Spielestudio“ ist ein gelungener und kindgerechter Einstieg in die Welt des Programmierens, der auf spielerische Weise ein Gefühl dafür vermittelt, wie einzelne Elemente einer Software ineinandergreifen und worauf es beim Schaffen eines Computerprogramms ankommt. Hier macht Nintendos Mix aus Spieleeditor und Lernsoftware sogar noch einen besseren Job als reine Welten-Baukästen, in denen man Levels zusammenbaut, aber nichts über die grundlegenden Mechaniken dahinter lernt.

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