Rechtsextremismus

So schnell geht’s: Mit einem „Like“ im Kriminal

Tirol
07.07.2021 13:00

Die Zahl der Anzeigen zu rechtsextremistischen Straftaten nimmt zu. Vieles passiert heute im Internet, vor allem in sozialen Netzwerken. Innsbrucker Schüler haben für die Tiroler Polizei Aufklärungsvideos produziert. Sie zeigen, wie schnell man sich im strafrechtlichen Bereich befindet.

In den sozialen Netzwerken haben rechtsradikale Inhalte in den letzten Jahren stark zugenommen. Davon berichtete Tirols Landespolizeidirektor Edelbert Kohler am Dienstag in der Ferrarischule in Innsbruck. Und der oberste Sicherheitsbeamte stellt gleich klar: „Da kennen Polizei und Justiz keinen Spaß, auch wenn gerade bei jungen Menschen so manches einschlägige Posting vermeintlich als harmloser Witz verstanden wird.“ Kohler fallen zahlreiche Beispiele von jungen Menschen ein, die sich letztlich vor Gericht verantworten mussten.

Junge Botschaften für junge Menschen
Die Schüler der 4e (Medienzweig) wissen um die Tragweite mittlerweile genau Bescheid. Sie haben sich eingehend mit der Thematik beschäftigt und Videoclips für die Aufklärung von Altersgenossen produziert. Und das Ganze im Auftrag der Tiroler Polizei.

Die Exekutive setzt auf den Einfluss der Jugend, um die Jugend zu erreichen. Sechs bemerkenswerte Videos sind entstanden. Alle mit einer zentralen Botschaft, die Schuldirektor Manfred Jordan so formuliert: „Mit einem Like ins Kriminal - so schnell geht’s!“ Auch in seiner Schule habe es schon Fälle gegeben, erzählt Jordan.

Zahl der jugendlichen Täter stieg stark
„Wir wollten aufzeigen, dass man schneller zum Täter werden kann als man denkt“, sagen Sophie Schwanninger aus Volders und Martin Veternik aus Telfs. Bestätigt wird das durch den Bericht des Österreichischen Verfassungsschutzes, in dessen jüngster Ausgabe vor allem der starke Anstieg jugendlicher Täter hervorgehoben wird. Oft ist den jungen Menschen die Tragweite ihres Tuns nicht richtig bewusst. Gemeinsam mit Matteo Koll aus Telfs setzen Sophie Schwanninger und Martin Veternik hier an. Sie haben ihre Mahnung in eine Bildgeschichte gepackt, die letztlich für den Einsatz in der Präventionsarbeit der Tiroler Polizei ausgewählt wurde.

„Wir werden das Video bei Schulveranstaltungen und in den sozialen Netzwerken zeigen“, ist der Polizeidirektor vom Engagement der Schüler angetan. Das ist auch Schul-Landesrätin Beate Palfrader: „Politische Bildung ist ein Unterrichtsprinzip, das sich über alle Gegenstände zieht. Dieses Projekt stellt anschaulich dar, was gemeint ist. Es zeigt auf, wo die Grenze zur Meinungsfreiheit verläuft.“

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