Rekord-Regenfälle

Brasilien: Über 100 Tote bei Überschwemmungen

Ausland
10.05.2024 07:24

Nach äußerst heftigen Regenfällen im Süden von Brasilien kämpfen die Menschen in der Region gegen die Wassermassen. Im Teilstaat Rio Grande do Sul standen große Landstriche unter Wasser, Straßen und Häuser wurden überschwemmt. Laut Angaben des örtlichen Zivilschutzes kamen bisher 107 Menschen ums Leben.

„Die Auswirkungen der Überschwemmungen und das Ausmaß der Tragödie sind verheerend“, schrieb der Gouverneur von Rio Grande do Sul, Eduardo Leite. Die Hauptstadt Porto Alegre ist von der Außenwelt abgeschnitten, das Stadtzentrum und der Flughafen stehen unter Wasser (siehe Video oben).

Seine Regierung gehe davon aus, dass für den Wiederaufbau mindestens 19 Milliarden Reais (umgerechnet 3,4 Mrd. Euro) benötigt werden, so Leite auf X. Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva sagte der Region ein Hilfspaket in Milliardenhöhe zu. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Bürokratie uns daran hindert, den Menschen in Rio Grande do Sul zu helfen“, schrieb er auf X. Papst Franziskus sagte als Soforthilfe umgerechnet 100.000 Euro für die Opfer der Überschwemmungen zu, wie die brasilianische Bischofskonferenz mitteilte.

Die Hauptstadt Porto Alegre ist von der Außenwelt abgeschnitten, das Stadtzentrum und der Flughafen stehen unter Wasser. (Bild: kameraOne/Maxar (Screenshot))
Die Hauptstadt Porto Alegre ist von der Außenwelt abgeschnitten, das Stadtzentrum und der Flughafen stehen unter Wasser.

„Die Regenfälle in Rio Grande do Sul haben alle Rekorde gebrochen. Die Daten zeigen, dass es in weniger als 15 Tagen im ganzen Teilstaat so viel geregnet hat wie in fünf Monaten zuvor, und es wird eine neue Kaltfront mit noch mehr Regen prognostiziert“, sagte der Meteorologe Carlos Nobre der staatlichen Nachrichtenagentur Agência Brasil.

Viele Vermisste und Hunderte Verletzte
Nach Angaben des Zivilschutzes wurden 754 Menschen verletzt und 134 weitere noch immer vermisst. Von dem Hochwasser seien mehr als 1,7 Millionen Menschen in 431 Ortschaften der Region betroffen. Über 395 000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen und bei Angehörigen oder in Notunterkünften Schutz gesucht.

Zahlreiche Gemeinden im Katastrophengebiet waren von der Strom-und Wasserversorgung abgeschnitten. Auch die Telefon- und Internetverbindungen wurden in vielen Ortschaften unterbrochen. Die Luftwaffe brachte Hilfsgüter in die Region, darunter Medizin, Wasseraufbereitungsanlagen und Lebensmittel.

Stadt Canoas besonders schwer betroffen
Besonders hart traf es die Stadt Canoas. „Die Stadt ist zerstört worden. Von den 27 Gesundheitszentren haben wir 19 verloren, von den fünf Bezirksapotheken sind vier zerstört“, sagte Bürgermeister Jairo Jorge im Fernsehsender Globo TV. „Alle Schulen wurden beschädigt, wir haben Infrastruktur und Sportzentren verloren und müssen alles wieder aufbauen.“

Im Kampf gegen die Fluten waren zahlreiche Feuerwehrleute und Katastrophenschützer im Einsatz. In Canoas retteten sie am Donnerstag ein Pferd, das auf dem Dach eines Hauses gestrandet war. Das Tier wurde betäubt und in einem Schlauchboot an Land gebracht, wie im Fernsehen zu sehen war.

Weiter starke Regenfälle prognostiziert
Der brasilianische Wetterdienst INMET sagte von Freitag bis Sonntag weitere starke Regenfälle für die Region voraus. Der Zivilschutz von Rio Grande do Sul gab für einen großen Teil des Bundesstaates eine Warnung vor starkem Regen und heftigem Wind mit Geschwindigkeiten von mehr als 90 Kilometern pro Stunde heraus. Es bestand auch die Gefahr von Gewittern und Hagelschlag.

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