„Kanzler im ÖFB-Dress“

Das ist eine Sitzung der Minister in der Ukraine

EURO 2020

03.07.2021 08:47

Bei EURO-Viertelfinalist Ukraine schwappt die Welle der Begeisterung auch auf die hohe Politik über. Wer dafür schon ausgeschieden ist, erntet Hohn und Spott.

Stellen Sie sich vor, Bundeskanzler Sebastian Kurz wäre diese Woche zum Ministerrat im Dress von David Alaba gekommen. Und der 2,03 m große Unterrichtsminister Heinz Faßmann hätte des Leibchen des 2 m großen Sasa Kalajdzic getragen. Und Innenminister Karl Nehammer jenes von Marko Arnautovic, dem „Freund aller Polizisten“.

Unvorstellbar? Dann werfen Sie einmal einen Blick in die Ukraine. Dort ist die Fußball-Euphorie nach dem Einzug ins Viertelfinale riesengroß, die Welle der Begeisterung schwappte auch auf die Regierung über: Die Minister hielten ihre letzte Kabinettssitzung in den gelben und blauen Trikots der Nationalmannschaft ab, Ministerpräsident Denys Schmyhal leitete in einem Dress von Kapitän Andriy Jarmolenko die Sitzung.

Hätten wir ja gerne in Österreich gesehen, aber leider ging es uns im Achtelfinale nicht besser als Deutschland, Portugal und Frankreich – alle drei aus der Vorrunden-Gruppe F flogen auch bereits raus.

Was Ungarns Teamchef Marco Rossi, den Vierten im Bunde der sogenannten „Todesgruppe“, zu einer süffisanten Spitze via Instagram verleitete: „Wir sehen uns alle am Strand“, postete der Italiener in Richtung von Ronaldo, Manuel Neuer und Kylian Mbappé, alle drei Topstars versah er mit einem Reisekoffer, Zeit zum Urlaubmachen haben die nun alle.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen

Ronaldo hat sich übrigens auf seinen sozialen Netzwerken nach Portugals Aus noch nicht gemeldet, Urlaubsbilder gibt es auch noch keine – würde ihn allerdings gleich wieder um eine schöne Stange Geld reicher machen, für einen gesponserten Beitrag auf seiner Instagram-Seite kassiert er nämlich bis zu 1,4 Millionen Euro. Möglich, da weltweit 296 (!) Millionen Menschen dem Superstar folgen und dessen Postings lesen.

Kronen Zeitung