Gedroht, abkassiert

Stadtrat soll 10 Opfer mit Sexfotos erpresst haben

Ein Politiker aus dem Linzer Großraum soll sich auf einer Internetplattform für Homosexuelle als 15-jähriges Mädchen ausgegeben haben. Nach Kontakt drohte er mit Anzeigen und kassierte u.a. Amazon-Gutscheine im Wert von bis zu 400 Euro.

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Irre! Ein hoch angesehener SPÖ-Stadtrat aus dem Linzer Großraum steht vor den Scherben seiner Existenz. Der Lokalpolitiker im Alter von über 40 Jahren soll sich seit zwei Jahren auf einer Online-Kontaktbörse für Homosexuelle als 15-jähriges Mädchen ausgegeben haben. Die Bilder dazu dürfte er von der Instagram-Seite eines deutschen Teenagers gestohlen haben.

Perfides Spiel mit erotischen Gelüsten
Der Verdächtige trieb laut Anzeige ein perfides Spiel mit seinen Opfern: Er verschickte erotische Aufnahmen eines minderjährigen Mädchens und verlangte von seinen „Partnern“ dann Sex-Bilder als Gegenleistung, mit denen er diese später erpresste.

Chat per E-Mail
Zuletzt trat er dabei mit einem 55-Jährigen aus dem Bezirk Gmunden in Kontakt. Täter und Opfer tauschten E-Mails aus. Der 55-Jährige schickte laut Anzeige ein Foto seines besten Teils, dafür revanchierte sich das angebliche Mädchen mit erotischen Aufnahmen und animierte den Chatpartner mehrmals dazu, weitere Nacktfotos zu schicken. Als das Opfer ein Treffen wollte, drohte die angebliche 15-Jährige damit, sich an eine Vertrauenslehrerin zu wenden, untermauerte diese Absicht mit einem Fake-Account der Pädagogin. Und forderte Schweigegeld.

Motiv: Selbstbestätigung
Das Erpressungsopfer erstattete schließlich Anzeige. Bei der Einvernahme gab der Stadtrat an, er habe von seinen etwa zehn Opfern jeweils 300 bis 400 Euro erpresst. Sein Motiv: Er habe dadurch eine Art Selbstbestätigung erfahren. Eine seelische Perversion, die Psychologe Barnabas Strutz erklärt. „So etwas ist eine narzisstische Vorgangsweise. Die Täter genießen ihre Macht über die Opfer, die sich ihnen vertrauensvoll ausgeliefert haben.“

Verdächtiger hat viel Kontakt mit Kindern
Der Verdächtige hat sowohl in seiner politischen Funktion als auch auf Vereinsebene und im Sport häufig Kontakt mit Kindern und Jugendlichen. Von sexuellen Übergriffen ist freilich bisher nichts bekannt. Der geständige mutmaßliche Täter wurde wegen Erpressung und pornografischer Darstellungen Minderjähriger auf freiem Fuß angezeigt.

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