Keine Sorge, es gibt verschiedene Formen des Vegetarismus - und rohe Karotten werden lediglich dann zu deinem Lieblingsgemüse, wenn du dich dazu entschließt, Frutarier oder Fruktarier zu werden. Wir erklären dir die verschiedenen Ernährungsansätze des fleischlosen Lebens und wo es ungesund werden könnte.
Teilzeit-, Lacto-Ovo- und Ovo-Vegetarier
Wer sich vegetarisch ernähren möchte, kann als Teilzeit-Vegetarier beginnen. Der Trend setzt sich derzeit weltweit durch und wird auch "Gutessen" genannt: Bewusst wird auf Fleisch verzichtet und vorwiegend vegetarisch gegessen - mit viel Gemüse, das in der näheren Umgebung produziert wird. Fisch oder ein Stück Fleisch erlaubt sich der Teilzeit-Vegetarier aber doch zwischendurch, um Nährstoffe zu sich zu nehmen oder weil er weiß, dass das Fleisch zum Beispiel vom Biobauern ums Eck kommt. Mit Wurstwaren wird man den Teilzeit-Vegetarier aber kaum erwischen.
Vegetarier sind Menschen, die wirklich nichts vom toten Tier essen. Sie vermeiden bewusst den Verzehr von Fleisch und Fisch. Die Ernährung basiert auf pflanzlichen Lebensmitteln, wobei auch Pilze und Produkte aus Bakterienkulturen akzeptiert werden. Unter den Vegetariern werden weitere Formen unterschieden: Die Lacto-Ovo-Vegetarier verzichten nur auf Fleischwaren einschließlich Fisch. Sie essen jedoch Eier und Milchprodukte. Die Lacto-Vegetarier verzichten zusätzlich auf Eier. Ovo-Vegetarier wiederum verzehren laut Österreichischer Vegetarier Union kein Fleisch, keinen Fisch und keine Milch.
Veganer und Fruktarier
Veganer wiederum lehnen nicht nur Fleisch, Eier und Milchprodukte ab, sondern alle Tierprodukte, wie Schaf- und andere Tierwolle, Leder, Seide, Honig sowie Produkte, die Tierisches enthalten. Fruktarier - auch Frutarier, Fruganismus oder Fruitarismus genannt - nehmen ebenso wie Veganer nur pflanzliche Lebensmittel zu sich. Fleisch, Fisch, Milch, Milchprodukte, Eier oder andere Lebensmittel mit tierischem Ursprung wie Honig sind tabu. Fruktarier gehen aber noch einen Schritt weiter und essen laut Lebensmittellexikon.de nur Früchte, also jene Teile der Pflanze, die geerntet werden können, ohne die Stammpflanze zu beschädigen.
Manche Fruktarier essen nur Obst, das bereits vom Baum gefallen ist. Auf dem Speiseplan stehen Obst, Nüsse und Samen. Knollen, Blätter oder Wurzeln werden dagegen nicht verzehrt. Neben dem Obst essen einige Fruktarier auch Gemüse, wenn die Stammpflanze nicht beschädigt wird.
Worauf ist nun zu achten?
Es ist richtig, dass es bei einer sehr strengen vegetarischen Ernährung, also wenn man wie Veganer völlig auf alles Tierische verzichtet, zu Mangelerscheinungen kommen kann. Lacto-Ovo- und Teilzeit-Vegetarier aber müssen nichts fürchten.
Grundsätzlich kann es bei folgenden Nährstoffen zu Mangelerscheinungen kommen:
Wer auf keinem Fall auf Fleisch verzichten will oder kann: Die AGES empfiehlt, pro Woche maximal drei Portionen fettarmes Fleisch und fettarme Wurstwaren (300 bis 450 Gramm pro Woche) zu konsumieren. Rotes Fleisch wie Rind, Schwein und Lamm sollte eher selten gegessen werden. Mehr als zwei Eier pro Woche sollten nicht verzehrt werden. Dafür ist es empfehlenswert, täglich Milch oder Milchprodukte zu essen.
Ein Prozent der Österreicher ist laut der Österreichischen Gesundheitsbefragung 2006/2007, die im Auftrag des Gesundheitsministeriums durchgeführt worden ist, Lacto-Ovo-Vegetarier, 0,2 Prozent ernähren sich vegan. Als prominente Vegetarier gelten Autor Wilhelm Busch, Theologe Eugen Drewermann, Erfinder Thomas A. Edison, Albert Einstein, der Schauspieler und Privatgelehrte O.W. Fischer, Mahatma Gandhi, Sängerin Nina Hagen, "King of Pop" Michael Jackson, Schriftsteller Franz Kafka sowie Musiker Paul McCartney.
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