Nach Panne

USA: Produktionsstopp in Johnson-&-Johnson-Werk

(Bild: Jon Cherry / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Nach einer Panne bei der Herstellung des Impfstoffs von Johnson & Johnson hat die US-Arzneimittelbehörde FDA einen Produktionsstopp in dem betroffenen Werk in den USA gefordert. Die Firma Emergent BioSolutions, die das Werk in Baltimore im Bundesstaat Maryland betreibt, erklärte am Montag in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC, die FDA habe verlangt, die Produktion bis zum Abschluss einer laufenden Untersuchung auszusetzen.

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hatte Ende März bestätigt, dass eine Charge seines Impfstoffs in der Produktionsstätte in Baltimore „nicht den Qualitätsanforderungen“ entsprochen habe. Johnson & Johnson nannte selbst keine Zahlen. Laut der „New York Times“ waren 15 Millionen Impfdosen unbrauchbar. Johnson & Johnson kündigte trotz der Panne an, im April 24 Millionen zusätzliche Dosen zu liefern.

Notfallzulassung in den USA
Der Impfstoff von Johnson & Johnson hatte in den USA Ende Februar eine Notfallzulassung erhalten. Mitte März wurde das Vakzin dann auch in der EU zugelassen. Anders als in den USA ist der Impfstoff in der Europäischen Union aber noch nicht im Einsatz.

Eine Impfstraße in Kalifornien, wo bis vor Kurzem nur mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde

(Bild: AP)

Vorübergehender Impfstopp
Vergangene Woche waren die Impfungen mit dem Vakzin in den USA nach vereinzelten Fällen schwerer Blutgerinnsel vorläufig gestoppt worden. Auch die Auslieferung des Impfstoffs in Europa wurde eingefroren. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) gibt am Dienstag ihre aktualisierte Einschätzung zur Sicherheit des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson bekannt.

Nur eine Impfung nötig
Anders als bei den anderen bisher zugelassenen Corona-Impfstoffen ist bei dem Vakzin von Johnson & Johnson nur eine Spritze für einen umfassenden Schutz nötig. Außerdem ist die Lagerung und Auslieferung vergleichsweise einfach. Der J&J-Impfstoff war deswegen auch in den USA immer mehr eingesetzt worden.