Siebter Tag in Folge

Andauernde Proteste gegen Polizeigewalt in USA

Ausland
18.04.2021 11:35

In einem Vorort von Minneapolis in den USA hat es am Samstagabend den siebenten Tag in Folge Proteste gegen Polizeigewalt gegeben. Rund 300 Menschen beteiligten sich an der Demonstration vor dem Kommissariat von Brooklyn Center. Die Polizei blieb hinter den Absperrgittern. Am Vortag wurden bei einer Kundgebung fast einhundert Teilnehmer festgenommen. Die Proteste wurden durch den Tod des 20-jährigen Afroamerikaners Daunte Wright ausgelöst, bei einer Verkehrskontrolle von einer weißen Polizistin erschossen worden war.

Maxine Waters, demokratische Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses aus Kalifornien sagte, sie habe sich zur Teilnahme an den Protesten entschlossen, weil sie nicht bleiben könne, „ohne irgendetwas zu tun“.

Am Samstag beteiligten sich rund 300 Menschen an den Protesten in Brooklyn Center. (Bild: AP)
Am Samstag beteiligten sich rund 300 Menschen an den Protesten in Brooklyn Center.

Die Polizei müsse im ganzen Land „verändert“ werden. Es müsse möglich sein, den Problemen in der Gesellschaft zu begegnen, ohne dass jemand „von der Polizei getötet wird, die wir dafür bezahlen, dass sie uns schützt und dient“.

Polizistin wird wegen fahrlässiger Tötung angeklagt
Nach den Worten der inzwischen zurückgetretenen Polizistin Kim Potter, soll es sich bei Wrights Tötung um einen Unfall gehandelt haben. Potter verwechselte nach eigenen Angaben bei dem Vorfall ihre Pistole mit einem Elektroschocker. Das wird in den USA von vielen Menschen angezweifelt, weil die Polizistin langjährige Erfahrung bei der Polizeiarbeit hat und der Taser sich auf der anderen Seite ihrer Uniform befindet. Sie soll nun wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden.

Daunte Wright wurde von einer Polizistin getötet, weil sie laut ihrer Aussage irrtümlich zur Waffe und nicht zum Taser gegriffen hatte. (Bild: AFP)
Daunte Wright wurde von einer Polizistin getötet, weil sie laut ihrer Aussage irrtümlich zur Waffe und nicht zum Taser gegriffen hatte.

Der Zwischenfall in Brooklyn Center ereignete sich knapp ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd am 25. Mai 2020 im nur wenige Kilometer entfernten Minneapolis, der weltweit für Empörung gesorgt und in den USA beispiellose Anti-Rassismus-Proteste ausgelöst hatte.

Die Proteste in Brooklyn Center, einer kleinen Vorstadt von Minneapolis, richten sich gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner. (Bild: AP)
Die Proteste in Brooklyn Center, einer kleinen Vorstadt von Minneapolis, richten sich gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner.

In Minneapolis läuft derzeit der Prozess gegen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin, der dem 46-Jährigen nach seiner Festnahme wegen Falschgeldvorwürfen mehr als neun Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt hatte. Floyd verlor das Bewusstsein und starb. Am Montag halten Anklage und Verteidigung ihre Schlussplädoyers.

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