Was für eine unglückselige Mischung aus Frust und Erwartung, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, an Prophezeiung und Skepsis: Selbst an diesem prächtigen Frühlings-Wochenende kann von Aufbruchsstimmung keine Rede sein. In unserer Samstag-Ausgabe brachte der Sozialwissenschafter Bernhard Kittel die Stimmung auf den Punkt: „Viele haben es total satt.“ Satt haben sie unter anderem die vielen gebrochenen Versprechungen. Kein Wunder, wenn der Politik nicht mehr geglaubt wird, die wichtigsten handelnden Köpfe im neuesten Vertrauensindex noch tiefer abstürzten. Das Vertrauen - es fehlt auch der Belegschaft des MAN-Werkes in Steyr, die mit Zweidrittelmehrheit gegen die Übernahme durch Manager Sigi Wolf stimmten. Den fleißigen Arbeitern hatte das Volkswagen-Tochterunternehmen MAN eine Standortsicherung bis 2030 garantiert. All das soll nicht mehr gelten. Was sollen die Menschen, die um ihre Existenz bangen, da noch glauben? Wir alle sind mit dem Märchen-Satz „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht“ groß geworden. Es sind gerade Zeiten, in denen man sich mit dem Glauben ganz besonders schwertut.
Sliwowitz für Prinz Philip. Es ist schon einige Jahre her, dass der am Freitag verstorbene Queen-Gemahl Prinz Philip Österreich beehrte. Vor 52 Jahren besuchten die britische Königin und ihr Prinz Wien, Niederösterreich, Salzburg, Tirol und die Steiermark. Wer damals schon auf der Welt war kann sich heute noch daran erinnern - denn es war für unser Land ein Jahrhundertereignis. „Krone“-Reporter Gerald Schwaiger, 1969 noch nicht auf der Welt, hat Erinnerungen an den Prinzen und seinen Besuch für unsere Sonntags-Ausgabe gesammelt. Schwaiger erzählt da auch vom kleinen „Whiskeygate“ im prächtigen Grazer Schloss Eggenberg. Dorthin hatte man das königliche Ehepaar zum Galadinner geladen. Gereicht wurden, es war wirklich eine andere Zeit, unter anderem Gänseleber mit Trüffeln, und, man glaubt es kaum, Rentierfleisch! Weder steirisch, noch britisch… Zum Digestif wollte man dem Prinzen dann einen Whiskey aus seiner Heimat reichen. Doch der Prinz sprengte das Protokoll und verlangte nach heimischem Sliwowitz. Den musste man erst eilig organisieren. Der „Zwetschkerne“ soll dem Queen-Gemahl gemundet haben, wie man sich heute noch erzählt.
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