Der zehnfache Wasserball-Staatsmeister und Ultraschwimmer Bernhard Hengl meisterte am Wochenende den dritten See seiner „Alpine Seven“-Tour – und dies, obwohl die letzte Vorbereitungswoche am Wörthersee alles andere als optimal lief.
Sieben Seen in Österreich, der Schweiz und Italien will der gebürtige Dornbirner und Wahl-Oberösterreicher durchqueren. Der fünffache Familienvater, der vor einigen Jahren an „Morbus Hodgkin“ erkrankte, schwimmt nicht, um Rekorde zu brechen. Bei seiner Tour will er Menschen motivieren, über Krankheiten zu sprechen, zeigen, wie man diese überwinden kann und nicht zuletzt auch für diejenigen schwimmen, die dies nicht können. Ganz konkret sammelt er Spenden für gemeinnützigen Verein „NF Kinder“ – also für Mädchen und Buben, die an Neurofibromatose erkrankt sind.
Am Wochenende stand die Durchquerung des Wörthersees auf dem Programm. Die Vorbereitungen allerdings verliefen alles andere als optimal. „Ich hatte mir ein Magen-Darm-Virus eingefangen, konnte die Tage davor nur Haferflocken mit Honig und Wasser sowie Zwieback und Reis zu mir nehmen. Es war die Hölle“, berichtet Bernhard Hengl. Wäre es nicht darum gegangen, weitere Spenden zu sammeln und das Kapitel Wörthersee zu schließen, wäre er gar nicht erst angetreten.
Wasser aus dem See getrunken
Auch das Rennen lief nicht problemlos ab. Da es sich um ein Wettschwimmen mit mehreren Teilnehmern handelte, hatte der Ultraschwimmer dieses Mal kein eigenes Boot an seiner Seite, von dem Verpflegung gereicht wurde. „Ich hatte alles auf meine Boje geklebt, die mich dadurch aber immer etwas gebremst hat. Bei Kilometer 9 von 17 habe ich schließlich alles ausgetrunken, weil ich wusste, dass noch zwei Verpflegungsstationen des Veranstalters kommen“, schildert Hengl den Rennverlauf. An den Stationen allerdings schwamm er zweimal vorbei – und konsumierte in der Not das Wasser des Kärntner Sees.
Ähnlich wie die anderen 90 Starter gemeldeten Startern, von denen nur 60 das Ziel erreichten, hatte der 42-Jährige mit den Wellen zu kämpfen. „Ich habe acht Kilometer gebraucht, bis ich meinen Rhythmus gefunden hatte.“ Für ein gutes Ergebnis reichte es dennoch: Bernhard Hengl gewann die Wertung in seiner Altersklasse, in der Gesamtwertung wurde er Vierter.
Spenden für den Verein „NF Kinder“ bei der Allgemeinen Sparkasse OÖ
IBAN:AT33 2032 0321 0028 0208
BIC: ASPKAT2LXXX
Verwendungszweck: The Alpine Seven
Und wie sieht die bisherige Bilanz seiner Tour aus? „Der Bodensee mit seinen 64 Kilometern war bisher die größte Herausforderung. Der schönste Moment natürlich, als ich in Bregenz angekommen bin. So viele Menschen waren da und haben sich mit mir gefreut.“
Die größte Herausforderung sei interessanterweise aber nicht das Training oder der Wettkampf an sich. „Das größte Problem ist es, Aufmerksamkeit für mein Vorhaben zu bekommen, die richtigen Menschen zu finden, die die Botschaft weitertragen, Spenden zu kreieren und Sponsoren zu finden.“ Ganz billig wird die „Alpin Seven“-Tour nämlich nicht. Das Startgeld am teuersten See kostet rund 10.000 Euro.
Trainingsmäßig sind ab Montag erst einmal ruhigere Wochen angesagt. Spätestens ab November will sich der ehemalige Wasserball um eine bessere Schwimmtechnik bemühen. Die nächste Challenge, den Vierwaldstättersee, will er dann Mitte Juli in Angriff nehmen.
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