Im aktuellen krone.tv-Wissenschaftsformat „Wiener Wissen“ analysieren Wissenschaftler und Betroffene die im Steigen begriffene Multisystemerkrankung ME/CFS. Sabine Hermisson, deren Tochter Mila 2020 daran schwer erkrankt und seither bettlägerig ist, berichtet: „Mila lebt bei uns zu Hause in einem abgedunkelten Raum. Sie hat nicht mehr die Energie, einen Löffel zu nehmen und selbst zu essen. Wir pürieren ihr alles, sie nimmt das Essen dann mit dem Schnabelbecher auf. Ein weiterer Mensch in ihrem Raum ist ihr zu anstrengend. Wir können sie auch nicht dazu befragen, denn sie spricht maximal drei Wörter. Pro Tag. Und das manchmal auch nur jeden zweiten Tag.“
Ex-Gesundheitsminister Rudi Anschober ist ebenfalls tief in die emotional belastende Materie eingearbeitet und präzisiert: „ME/CFS ist eine Katastrophe für jede betroffene Familie, weil man damit oft auch alleine dasteht. Wir haben die Versorgung jahrelang vernachlässigt.“ Die Humanmedizinerin Kathryn Hoffmann bringt es auf den Punkt: „Zwanzig Prozent aller 80.000 in Österreich ME/CMS-Betroffenen sind ans Haus oder sogar ans Bett gebunden.“
Sabine Hermisson ergänzt: „Mila hat eineinhalb Jahre darauf gewartet, bis sie einen Arzt gesehen hat.“ Sie könne nun auch nicht mehr aufstehen oder sich aufsetzen: „Eine Fahrt im Krankenwagen geht nicht mehr. Das ist ihr zu laut.“
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