Hoteliers in OÖ

„Langsam gehen uns die Ersparnisse aus“

Oberösterreich
11.04.2021 12:00

Seit nun schon sechs Monaten sind die Hotels im Land zu! Jetzt lässt die Ankündigung von Bundeskanzler Sebastian Kurz, eine Öffnungskommission zu etablieren und Mitte Mai mögliche erste Schritte zu setzen, die Touristiker hoffen. „Schön langsam gehen uns die Ersparnisse aus, es wird Zeit, dass wir wieder aufsperren können“, zeigt sich etwa Simone Gastberger vom Hotel Scalaria am Wolfgangsee hoffnungsvoll.

Doch könnten überhaupt alle so rasch öffnen? Laut einer aktuellen Branchenbefragung der Österreichischen Hoteliervereinigung wären zwei Drittel der Hotels bereit, sollte es die Corona-Lage zulassen. Und laut Andreas Winkelhofer, Chef des OÖ Tourismus, könnte man in zehn bis 14 Tagen alles hochfahren, doch er verlangt Planungssicherheit: „Es müssten wieder Mitarbeiter angestellt werden, in den letzten sechs Monaten haben die Hoteliers alles umorganisiert. Wenn wir öffnen, dann muss das fix sein.“

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Wir rechnen aktuell damit, dass wir zu Pfingsten wieder öffnen können. Wir nehmen schon Buchungen an, die kann man natürlich kostenlos wieder stornieren. Aber es muss jetzt endlich was passieren, unsere Ersparnisse werden langsam knapp.

Simone Gastberger, Hotel Scalaria am Wolfgangsee

Hört man sich bei den Hotelbetreibern um, zeigt man sich noch skeptisch: „Ich rechne nicht damit, dass das so schnell geht“, sagt etwa Markus Danzer, Aspach.

Zeit für Umbau und neue Innovationen genutzt
Doch auch viel Positives ist während dem Lockdown entstanden: „Wir haben die Zeit für einen Umbau genutzt und unter anderem Küche, Frühstücksraum, Lokal und Zimmer erneuert. Hoffentlich können wir im Mai starten, wir sind für jeden Termin bereit“, sagt Paul Schludermann, Inhaber des Gasthofs Maxlhaid in Wels. Er hat aktuell mit Geschäftsreisenden eine Auslastung von 20 bis 25 Prozent, seine Mitarbeiter sind aber nach wie vor in Kurzarbeit. „Wir brauchen jetzt endlich klare Schritte“, fordert der Hotelier.

Auch am Wolfgangsee hat man die Zeit für Neues genutzt: „Wir haben unsere Philosophie umgestellt und andere Geschäftsmodelle entwickelt. Seminare und Kongresse können wir jetzt zum Beispiel für alle, die nicht anwesend sein können, auch übertragen. Wir haben außerdem groß umgebaut“, so Scalaria-Chefin Gastberger. Auch ihre Mitarbeiter hoffen auf eine Öffnung: „52 sind in Kurzarbeit, 20 bis 30 gehen stempeln, die wollen wir wieder aufnehmen, wenn wir öffnen dürfen. Ich bin froh, dass noch immer alle zusammenhalten.“

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Wir sind in der glücklichen Position, dass seit einem Monat in unserem Hotel die Sanitäterausbildung läuft. Die Monate zuvor war es sehr still und traurig. Ich rechne aber ehrlich gesagt nicht damit, dass wir tatsächlich im Mai öffnen dürfen.

Markus Danzer, Wirt und Hotelier in Aspach

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