Hohe Ansteckungsgefahr

Fast jeder dritte Infizierte zeigt keine Symptome

Trotz breiter Teststrategie in den Schulen sind die Infektionszahlen zuletzt vor allem im Bildungsbereich deutlich angestiegen.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Eine Analyse der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zeigt, dass 29,5 Prozent der Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, keinerlei Symptome aufweisen. Bei 63,6 Prozent konnte in der vergangenen Woche der genaue Ansteckungsweg geklärt werden - dabei kam es zu einer deutlichen Zunahme an Fällen im Bildungsbereich.

Von den 18.577 Infektionen mit dem Coronavirus, die in der Kalenderwoche zehn (8. bis 14. März) in Österreich behördlich registriert worden sind, ist fast jede Dritte asymptomatisch verlaufen. 10.377 Infektionen konnten dabei einem Cluster (einer Häufung von Fällen innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einer bestimmten Region, Anm.) zugeordnet werden. Das waren deutlich mehr als in den vorangegangenen Wochen.

Immer mehr Ansteckungen in Schulen
Dass die privaten Haushalte nach wie vor Infektionsherd Nummer eins ist, belegen die Zahlen: 71,4 Prozent der Infektionen traten in diesem Setting auf. 13,9 Prozent der Betroffenen steckten sich in der Freizeit an, 5,5 Prozent in der Arbeit. Eine deutliche Zunahme gab es bei den Ansteckungen im Bildungsbereich, wo sich in der vorigen Woche 6,6 Prozent der Infektionen nachweisen ließen. Das waren mehr als dreimal so viel wie in der Kalenderwoche fünf (7. bis 14. Februar).

Asymptomatisch Infizierte könnten laut US-Wissenschaftlern für die Hälfte des Infektionsgeschehens verantwortlich sein.

(Bild: APA/HANS PUNZ)

Für 50 Prozent der Infektionen verantwortlich?
Fraglich bleibt in dem Zusammenhang, ob asymptomatische Fälle einen enormen Einfluss auf die Ausbreitung der Pandemie haben. Wenn Personen ohne Symptome das Virus ähnlich gut übertragen, wie bei symptomatischen Infektionen, könne dabei jeder bis zu vier weitere Menschen anstecken, rechnen Forscher der University of Chicago vor, wie das „Frankfurter Rundschau“ berichtete. Ihre Modelle würden zeigen, dass so mindestens 50 Prozent der Virusübertragungen zustande kommen würden.