Ex-Vermieter überlegt

Wird verurteilter Pleitegraf nun zum Buchheld?

Der Pleitegraf wurde beim Prozess in Wels bedingt verurteilt

(Bild: Markus Schütz)

„Ich könnte ein Buch über ihn schreiben. und ich werde es auch tun“, sagt jener Vermieter aus Gmunden, der auf einen deutschen Adeligen hereingefallen ist - und jahrelang keine Miete bekommen hat. Der Pleitegraf ist rechtskräftig zu neun Monaten bedingt verurteilt worden. Weitere Ermittlungen braucht er nicht fürchten.

„Krone“-Leser kennen die Geschichte. Mit der Ankündigung, dass er Millionen aus Anleihen in den USA bekommt, blendete der Graf seine Umgebung.Die Miete in Gmunden blieb er aber von November 2017 bis Juni 2020 schuldig. Angeblich sind Zahlungen aus Amerika inzwischen bei seinem Treuhänder in der Schweiz eingetroffen, sagte der Pensionist beim Prozess in Wels aus, wo er zu neun Monaten bedingt verurteilt wurde.

Als Eigentümer ausgegeben
Doch der Vermieter blieb auch auf Schäden in seinem Haus in der Höhe von über 10.000 Euro sitzen. Wände wurden beschmiert, Parkettböden zerstört. Darüber hinaus hat ihm der Pleitegraf einen Interessenten für Praxisräume vergrault, indem er sich selbst als Eigentümer ausgab und dessen Mietangebot abgelehnt hatte. „Dadurch ist mir ein Schaden von 14.000 Euro entstanden“, so der Geprellte. Im Welser Urteil gibt es dazu einen Verfolgungsvorbehalt.

Keine weiteren Ermittlungen
Vorerst braucht der Graf Ermittlungen nicht zu fürchten.Staatsanwalt Christoph Weber: „Es wird wegen dieser Delikte nicht weiter ermittelt, da bei einer Verurteilung mit keiner Straferhöhung zu rechnen ist.“
Ein weiteres Kapitel für das geplante Buch des enttäuschten Vermieters das den Titel „Wie kaufe ich die Welt ohne Geld“ tragen soll.Für seine Hauptfigur hat er wenig Verständnis: „Ich frage mich, warum er nicht in sein Schloss gezogen ist, das er in Deutschland besitzt?“