Siegel keine Garantie

Aschermittwoch: „Fischkonsum muss sich ändern!“

Leben
22.02.2023 08:45

Ob Heringschmaus oder Matjes-Filet - am Aschermittwoch starten viele nach einer ausgiebigen Krapfensaison in die Fastenzeit. Doch ist beim Kauf Vorsicht angebracht: Über 90 Prozent der hierzulande konsumierten Fische werden importiert, ein Großteil stammt aus den Weltmeeren. Laut der Welternährungsorganisation sind knapp 90 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände bereits entweder bis an die Grenze genutzt oder überfischt. Zertifizierungen wie das MSC-Siegel können entgegen ihrer Versprechungen keine Nachhaltigkeit garantieren.

Anlässlich des Aschermittwochs, an dem traditionell oft Fisch auf dem Teller landet, warnt die Umweltschutzorganisation Greenpeace vor Gütesiegeln wie MSC und ASC und empfiehlt den Konsum von Fisch stark zu reduzieren. „Fischkonsum muss radikal überdacht werden ... Die Meere sind kein Selbstbedienungsladen, sondern ein empfindliches und für unseren Planeten essenzielles Ökosystem“, erklärt Konsumexpertin Lisa Panhuber.

Zerstörerische Fangmethoden und Beifang
Zertifikate wie MSC und ASC kurbeln das fatale Leerfischen der Meere weiter an, da sie Nachhaltigkeit vorgaukeln, aber dennoch zerstörerische Fangmethoden und Beifang nicht ausschließen können. So zertifiziert MSC beispielsweise auch Fischereikonzerne, die mithilfe von Grundschleppnetzen fischen. Grundschleppnetze pflügen den Meeresboden um und zerstören wertvolle Ökosysteme wie Tiefsee-Korallenwälder innerhalb von Sekunden.

„Konsequente Gesetze statt Öko-Schwindel“
Auch eine hohe Beifangquote ist kein Ausschlusskriterium beim MSC. In mehreren Fällen wurde MSC-zertifizierten Fischereien nachgewiesen, für den Tod Tausender Delfine verantwortlich zu sein. Trotzdem vermarktet der MSC seine Produkte mit dem Beisatz „zertifizierte nachhaltige Fischerei“. „Bis 2030 müssen 30 Prozent aller Weltmeere unter Schutz stehen. Wir brauchen starke, konsequente Gesetze und keinen Öko-Schwindel in Form von pseudo-nachhaltigen Zertifikaten“, so Panhuber. 

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(Bild: kmm)



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