„Krone“-Interview

Conchita Wurst: „Wir gewinnen, wir gewinnen fix!“

Am Rande des aktuellen Song Contests in Basel ist natürlich auch Conchita Wurst ein gern gesehener Gast. Für die „Krone“ nahm sie sich im dichten Terminkalender ein paar Minuten, um sich euphorisch über JJs Siegeschancen zu unterhalten.

„Krone“: Conchita, was sagst du zu JJs Bühnenperformance nach der Generalprobe?
Conchita Wurst: Ich habe geplärrt! Es ist so schön, so poetisch und so am Punkt. Natürlich ist das Fernsehbild wichtig, aber es sind so viele Leute in dieser Halle, die auch abgeholt werden müssen und das macht das ganze Team total gut. Man kann nur gratulieren. Es ist unpackbar, wie er singt. Wir gewinnen, wir gewinnen fix!

Was würdest du denn wetten, wenn du so siegessicher bist?
Die Quoten sind nicht so super, ich würde gerade nicht viel gewinnen, wenn ich auf Österreich setzen würde. Man kriegt ja nix raus. (lacht)

JJs Auftritt hat im TV eine Schwarz-Weiß-Ästhetik. Ist das deiner Ansicht nach ein Vor- oder ein Nachteil?
Es ist auf jeden Fall ein Alleinstellungsmerkmal und das ist beim Song Contest nie schlecht. Nebenbei hat es auch etwas Cineastisches. Ich finde auch toll, dass es sehr dramatisch ist. Ich habe gar nicht so viel darüber nachgedacht, sondern es so angenommen, wie es ist.

Was ist denn eigentlich deine Lieblingsstelle in „Wasted Love“?
Als ich die Nummer das erste Mal gehört habe, war ich von Anfang an gefesselt. Zuerst diese Stimme, dann kommt da dieser Drop – okay, ciao. Das ist einfach nur der Wahnsinn. Ich hatte überall Gänsehaut und das Lied funktioniert auch nach dem 70. Mal hören immer noch.

Eurovision Song Contest: Auftritt im Eurovision Village und Botschaftsempfang in Basel(Bild: ORF / FIRST LOOK)

Wie hat sich der Song Contest zwischen deinem Sieg 2014 und heute verändert?
Das ist schwer zu sagen. Es war aber nach Loreens Sieg mit „Euphoria“ etwas anders. Der Song Contest wurde damit cool, es kam ein ganz neuer Geschmack hinein. Dort wurde allen klar, dass man auch einen richtigen Hit hinschicken kann. Der ESC hat mit Loreen einen anderen Vibe gekriegt. Die Kandidaten und Kandidatinnen müssen heute nicht nur auf Social Media präsent sein, sie haben alle 50 verschiedene Jobs zu erledigen. Sie verbinden sich schon viel früher, machen unzählige Interviews und sind bei vielen Anlässen mit dabei. Der Bewerb wird immer größer und das ist gut.

Wie kam es denn dazu, dass du mit JJ zusammen gesungen hast?
Ich kenne JJ schon seit der Zeit, wo er bei „Starmania“ war. Wir haben immer gescherzt, dass wir irgendwann das Lied aus der Darbo-Werbung, das „Flower Duet“, zusammen singen. Dann kam der Song Contest und aus dem Scherzen wurde ernst und wir haben ein Mash-up unserer beiden Songs gemacht.

Bist du überhaupt bereit, deine Krone abzugeben, falls JJ heuer für Österreich gewinnt?
Ich scherze immer, dass JJ meine Tochter ist, also bleibt es in der Familie. (lacht) Nach elf Jahren ist eine Staffelübergabe okay. Ich habe meinen Platz in der Hall Of Fame des Eurovision Song Contest – ich bin fein damit. Ich würde mich sehr für JJ freuen. Wir haben das damals auch fantastisch veranstaltet. Vom Wiener Song Contest 2015 redet die Community noch immer. Wie freundlich alle waren und dass der Bewerb so gut organisiert war. Wir haben etwas Bombastisches hingestellt und werden das wieder tun!

Wer sind neben JJ deine weiteren Favoriten?
Ich finde Lettland fantastisch, dieses Elfenwesen. Die spanische Melodie finde ich extrem geil. Mir gefällt Australien sehr gut und Polen ist sensationell. Was sie auf der Bühne aufführt, ist unglaublich. Es gibt viele Favoriten. Ich bin siegessicher, aber es haben trotzdem sehr viele sehr gute Chancen.