Staus ohne Ende

Protest-Flut gegen die Verkehrs-‘Lösung’ in Liefering

Salzburg
03.12.2010 18:51
Das ist kein Protest-Sturm mehr - das ist ein Tsunami. "Wahnsinn, Frechheit, Sauerei, Ideen von Ahnungslosen" - ein kurzer Auszug aus jenen Anrufen, die am Freitag in die "Krone"-Redaktion herein prasselten. Grund für die kochende Autofahrer-Seele: Busspur und Fahrbahn-Reduktion in der Münchner Bundesstraße.

"Ich soll meinen Sohn in die Schule bringen, fahre täglich drei Mal von Freilassing nach Salzburg. Das war schon bisher kein Spaß, jetzt aber ist es die reine Schikane. Der Stau reicht bis zur ersten großen Kreuzung nach Freilassing zurück, eine Frechheit, was da geplant wird. Und für die Umwelt kann das doch kein Vorteil sein", schimpfte eine vom Neo-Stau geplagte Autolenkerin los.

Schaden: Bisher ungekannte Protestflut
Die Protestwelle schwappte freilich nicht nur in die "Krone", die von der neuen Busspur und der zusätzlichen Einspurigkeit aufgebrachten Autofahrer machten sich auch bei den Stadtpolitikern Luft. Bürgermeister Heinz Schaden sprach von einer Protestflut, wie sie ihm als Reaktion auf eine verkehrspolitische Maßnahme noch selten untergekommen sei. "Ich kann natürlich nicht einfach sagen, Kommando retour - aber man kann jede Maßnahme verbessern."

Bei Unternehmerin Michaela Rath, die in Himmelreich das Geschäft "Keimling" betreibt, keimt vornehmlich ihr eigener Zorn: "Ich kann mir nicht vorstellen, was sich Leute denken, die sowas planen. Ich nehme auf dem Weg zur Arbeit auch meine Tochter mit, die ab Lieferinger Spitz mit dem Bus zur Uni will. Aber das schaffe ich jetzt nicht, alles dauert eine halbe Stunde länger." Für den städtischen VP-Klubchef Christoph Fuchs ist es keine Frage, dass "hier völlig über das Ziel hinaus geschossen wird. Ein Fahrstreifen entfällt, ausbiegende Fahrzeuge müssen einen Umweg in Kauf nehmen. Dazu noch der Zeitpunkt vor Weihnachten. Es ist alles schildbürgerlich, Stadtrat Padutsch soll die Maßnahmen sofort zurücknehmen."

Fehlendes Verständnis für "Pfusch"
Dass wegen einer Unfallhäufung durch Linksabbieger so ein Pfusch entsteht, sieht auch eine andere Anruferin nicht ein: "Die Lösung ist doch einfach. Links abbiegen soll an der Gefahrenstelle verboten werden. Über den Kreisverkehr zurück, dann sicher rechts abbiegen."

Kronen Zeitung
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