60 Mio. Euro wert

Französischer Elektriker hortete 271 Picassos

Ausland
29.11.2010 18:36
In Frankreich ist eine riesige Sammlung mit fast 300 Werken von Pablo Picasso aufgetaucht. Ein 71 Jahre alter Elektriker will sie von dem spanischen Jahrhundertkünstler persönlich geschenkt bekommen haben, berichtete die Zeitung "Liberation" am Montag. Sollten sie echt sein, dann hätten die insgesamt 271 Zeichnungen, Collagen und Lithographien einen Wert von schätzungsweise 60 Millionen Euro. Doch jetzt droht ein heftiger Rechtsstreit mit den Erben.

Pierre Le Guennec, ein 71 Jahre alter ehemaliger Elektriker, hat nach Informationen von "Liberation" die letzten drei Jahre vor Picassos Tod für den Künstler in dessen Villen in Südfrankreich gearbeitet und für ihn unter anderem Sicherheitsanlagen installiert. Le Guennec wurde von der Polizei vernommen. Er behauptet, die Werke geschenkt bekommen zu haben. Diese seien mittlerweile konfisziert und in einem Tresor bei Paris gelagert.

Picassos Sohn Claude scheint davon auszugehen, dass es sich bei den Bildern, beispielsweise dem abgebildeten "Nature Morte Verre", um echte Werke seines Vaters handelt. Obwohl die Urheberschaft bisher nicht eindeutig geklärt sei, hätten Picassos Erben wegen vermuteter Hehlerei schon im September Klage eingereicht, berichtete "Liberation". Doch erst jetzt sei der Fall bekannt geworden.

Picasso trennte sich nur ungern von seinen Werken
Picasso (1881-1973) habe sich nur ungern von seinen Werken getrennt und Geschenke immer datiert und mit einer Widmung versehen, sagte Sohn Claude der Zeitung. "Eine solche Menge an Werken auf einmal abzugeben, das wäre höchst untypisch", sagte sein Sohn. "Viele der Stücke sind nicht datiert, das heißt, sie hätten niemals die Werkstatt meines Vaters verlassen dürfen", sagte er der "Liberation".

Die Werke stammen höchstwahrscheinlich aus den Schaffensjahren zwischen 1900 und 1932, den Anfangsjahren des Künstlers. Unter ihnen sollen sich neun seltene kubistische Collagen befinden, deren Wert auf rund 40 Millionen Euro geschätzt wird. Zu den Besonderheiten gehören auch einige Porträts seiner ersten Frau Olga.

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