Im #brennpunkt-Talk am Mittwoch ging es auch um die um sich greifende Corona-Müdigkeit. Die immer stärker besuchten Corona-Demos bereiten dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig Sorge. So sollen „besorgte Bürger“ von „radikalen Gruppen“, die auf solchen Demos mobil machen, „nicht vereinnahmt werden“. Auch Virologe Dr. Christoph Steininger attestiert der Bevölkerung eine gewisse Corona-Müdigkeit. Erhobene Mobilitätsdaten zeigen, dass das Bewusstsein für die Maßnahmen verloren gegangen ist. „Die Bevölkerung geht nicht mit wie im Frühjahr!“, argumentiert Ludwig.
Bürgermeister Michael Ludwig nehme wahr, dass die Menschen in diesem Lockdown „nicht mehr so mitgehen“ würden wie im ersten Lockdown. Es werde immer schwieriger für „uns alle, uns an die Maßnahme zu halten“. Die Neuinfektionszahlen würden zeigen, dass die harten Maßnahmen nicht so greifen, „wie wir uns das wünschen“.
Moderatorin Katia Wagner mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Virologe Christoph Steininger
(Bild: Gerhard Bartel)
„Es wird mit Sommer sicher nicht vorrüber sein“ Der Virologe Christoph Steininger vom Wiener AKH sieht auch eine Normalisierung bis zum Sommer kritisch. Der Verzug bei den Impfungen und die auftretenden Mutationen würden „keine Perspektive“ bieten, „dass es besser werden wird“. Auch zeigt er sich nicht optimistisch, was das Erreichen einer Herdenimmunität bis Jahresende betrifft. Die Krise sei „sicher nicht 2021“ vorbei.
Virologe Christoph Steininger
(Bild: Gerhard Bartel)
Am Montag Entscheidung, wie es nach dem 8.2. weitergeht Der Bürgermeister möchte die Situation in den nächsten Tagen beobachten. Am Montag wollen die Länder gemeinsam mit dem Bund die Entscheidung diskutieren, wie es nach dem 8.2. weitergehen wird. Es brauche jedenfalls „klare Rahmenbedingungen“ für eine schrittweise Öffnung.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)
(Bild: Gerhard Bartel)
„Ein Teil der Gastronomie wird das nicht überleben“ Der Chef des Café Landtmann, Berndt Querfeld, beschrieb, dass die Lage vor allem für die Gastronomie aktuell sehr herausfordernd sei. In seinem Kaffeehaus habe gerade eben der Vermieter die Miete trotz behördlicher Schließung fällig gestellt. Trotz allem hat er Verständnis für die Schließungen, wenngleich er kurzfristig einen „Kahlschlag“ in der Gastronomie befürchtet. Aber: „Die Kaffeehauskultur wird bestehen bleiben.“
Die Kaffeehauskultur wird bestehen bleiben.
Café-Landtmann-Chef Bernd Querfeldt
Wenn Türkis-Grün scheitert, muss es Neuwahlen geben Der Bürgermeister ist gegen Ende der Sendung sichtlich zufrieden mit der gerade geschlagenen Regierungsklausur zwischen Rot und Pink. Es seien „Eckpunkte“ gesetzt worden. Dass die Bundesregierung nun die Länder stärker in die Entscheidungen einbeziehe, freue ihn, habe es doch zur Wien-Wahl „das größte Wien Bashing in der 2. Republik gegeben“. Sollte Türkis-Grün scheitern, käme für ihn ein fliegender Wechsel zu Türkis-Rot nicht infrage, dann müsse es Neuwahlen geben.
Moderatorin Katia Wagner
(Bild: Gerhard Bartel)
Sämtliche Ausgaben unseres Talk-Formats „Brennpunkt“ - immer mittwochs ab 20.15 Uhr auf krone.tv und hier auf krone.at sowie um 22 Uhr bei n-tv Austria.
Katia Wagner diskutiert in der gleichnamigen Sendung jeden Mittwoch mit Gästen aus Politik und Society gesellschaftspolitische Themen, die Österreich bewegen.
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