In Missbrauchsdebatte

Pornhub schränkt ein, wer Videos hochladen darf

Digital
10.12.2020 12:13

Die Porno-Streaming-Plattform Pornhub, die zum Mindgeek-Konzern mit Sitz in Luxemburg gehört, verschärft ihre Regeln für den Up- und Download. Clips dürfen nur mehr von verifizierten Partnern und Teilnehmern des hauseigenen Model-Programms hochgeladen werden, auch der Download wird eingeschränkt. Hintergrund der Änderung sind Vorwürfe, auf Pornhub würden Videos verbreitet, die den Missbrauch Minderjähriger zeigen.

Die in einer Kolumne in der „New York Times“ aufgegriffenen Inhalte werden nicht von den Betreibern der Plattform erstellt oder hochgeladen. Weil man Nutzern die Möglichkeit gibt, Videos hochzuladen, wird der Betreiber aber kritisiert, bei der Verbreitung zu helfen. Die Vorwürfe haben eine Debatte über die Inhalte auf Pornhub ausgelöst und die Kreditkartenfirmen Mastercard und Visa dazu veranlasst, ihre Zusammenarbeit mit dem Portal zu prüfen. Springen die Zahlungsdienstleister ab, würde das Pornhub den Verkauf von Premium-Inhalten erschweren.

Neue Regeln für den Up- und Download
Mindgeek will angesichts der Debatte keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass man alles unternehme, um die Verbreitung illegaler Inhalte zu unterbinden. So hat man für Pornhub neue Regeln für den Up- und Download erarbeitet, laut denen künftig nur noch verifizierte Content-Partner und Teilnehmer des hauseigenen Model-Programms Inhalte hochladen dürfen.

Für alle anderen soll die Upload-Funktion erst 2021 wieder freigeschaltet werden - und auch dann erst, wenn sie einen Verifizierungsprozess durchlaufen haben. Downloads werden auch eingeschränkt, um zu verhindern, dass illegale Inhalte herunter- und anschließend wieder hochgeladen werden, erklärte Pornhub. Ausnahmen gibt es für kostenpflichtige Videos aus dem hauseigenen Model-Programm.

Moderatoren und Meldefunktionen
Zusätzlich zu den Beschränkungen beim Up- und Download habe man ein Moderatoren-Team gegründet, das aktiv nach illegalen Inhalten suchen und diese löschen soll. Bestimmte Suchbegriffe und Kategorien will man intensiver überwachen und von der Plattform ausschließen, wenn dort illegales Material verbreitet wird. NGOs, die gegen Kindesmissbrauch und sexuelle Ausbeutung vorgehen, biete man eine direkte Meldestelle. Und auch für die Nutzer biete man schon jetzt eine Meldefunktion an, falls diese auf illegale Videos stoßen.

Hintergrund: Der weltgrößten Porno-Streaming-Seite wurde in einem Kommentar in der „New York Times“ vorgeworfen, zu wenig gegen den Upload illegal aufgenommener Missbrauchsvideos zu unternehmen. Der Autor bezieht sich unter anderem auf den Fall einer vermissten 15-Jährigen in den USA, deren Mutter mehr als ein Jahr nach ihrem Verschwinden Dutzende Videos ihrer Tochter auf Pornhub entdeckt hatte. Der Beitrag schlug hohe Wellen und sorgte unter anderem dafür, dass Visa und Mastercard ankündigten, ihre Beziehung zu Pornhub zu prüfen.

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