Südwesten gebeutelt

Schnee: Haushalte ohne Strom, Schulen bleiben zu

Österreich
08.12.2020 16:32

Kaum Verschnaufpause hat es für die Einsatzkräfte in Kärnten und Teilen Tirols gegeben. Nach einer kurzen Wetterberuhigung setzte am Dienstag kurz nach Mittag in den bereits betroffenen Gebieten neuerlich Schneefall ein (siehe auch Video oben), der wohl bis Mittwochmittag andauern wird. Hunderte Haushalte sind nach wie vor ohne Strom, da es aufgrund der Schneemassen kein Durchkommen gibt. Auch die Lawinengefahr bleibt erheblich - sowohl in Oberkärnten als auch Osttirol herrscht Warnstufe vier. In den Kärntner Bezirken Spittal und Hermagor bleiben auch am Mittwoch Schulen und Kindergärten geschlossen.

Ein neues Italientief brachte am Dienstag neuerlich Schneemassen nach Österreich, besonders in Osttirol und Oberkärnten muss weiterhin mit starkem Schneefall gerechnet werden. Besonders intensiv falle dieser über Nacht aus, warnte die Österreichische Unwetterzentrale.

Im Lesachtal und im Oberen Gailtal werden weitere 70 bis 100 Zentimeter Neuschnee erwartet, im Hochpustertal, Mölltal und Oberen Drautal etwa 50 Zentimeter. In Tallagen unterhalb von 600 Meter muss vielerorts auch mit Schneeregen oder Regenfällen gerechnet werden.

Hunderte Haushalte in Osttirol ohne Strom
In Osttirol waren am Dienstagnachmittag immer noch 1200 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Gesperrte Straßen, drohende Lawinenabgänge und dergleichen erschwerten bzw. verunmöglichten es, zu den Störstellen zu gelangen. Seitens der Tinetz-Tiroler Netze GmbH waren alle verfügbaren Personen im Einsatz, man war aber auch vor neuen Störungen nicht gefeit. Probleme mit dem Stromnetz bestanden im Tauern- und im Villgratental sowie in Teilen des Lesachtals, berichtete Tinetz-Sprecher Christian Ammer.

Lawinenwarnstufe vier
Die Lawinengefahr ist vor allem in Osttirol groß und lag am Dienstag auf Stufe vier der fünfstufigen Gefahrenskala. Aufgrund der gegebenen Gefahr wurde zu „großer Zurückhaltung“ im alpinen Gelände aufgefordert. An steilen Grashängen seien in Osttirol jederzeit Nass- und Gleitschneelawinen möglich, vereinzelt auch sehr große, wird gewarnt. Neu- und Triebschnee der vergangenen Tage seien in allen Expositionen oberhalb der Waldgrenze störanfällig. Dabei nahmen laut Experten Anzahl und Größe der Gefahrenstellen mit der Höhe zu.

In Nordtirol wie auch in Vorarlberg gilt verbreitet Lawinenwarnstufe drei, also erhebliche Gefahr. Auch hier sind an steilen Grashängen Nass- und Gleitschneelawinen zu erwarten. Lawinen könnte nbereits durch die Belastung einzelner Wintersportler ausgelöst werden.

Erhebliche Lawinengefahr auch in Kärnten
Ebenfalls Warnstufe vier herrscht in den Kärntner Bezirken Spittal an der Drau und Hermagor. „Die Hauptgefahr geht noch immer von möglichen spontanen Lawinen aus, welche aufgrund der Schneedeckenmächtigkeit auch noch größer sein können und exponierte Verkehrswege betreffen können“, so der Lawinenwarndienst Kärnten. Der neuerlich einsetzende Schneefall werde die Schneedecke noch mächtiger machen, wurde gewarnt.

Mit einem Polizeihubschrauber wurden Erkundungsflüge in den besonders von den Schneefällen betroffenen Gemeinden Heiligenblut, Großkirchheim und Mörtschach unternommen. Auch ein Erkundungsflug im Lesachtal war geplant, wegen des schlechten Wetters musste der Hubschrauber allerdings umkehren.

Kärntner Ortschaften ohne Strom und von Außenwelt abgeschnitten
Auch in Kärnten verfügten einige Ortschaften über keine Stromversorgung. Im Oberen Mölltal waren Höfe und ganze Ortschaften weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten, in Heiligenblut etwa wurde stellenweise mehr als eineinhalb Meter Neuschnee gemeldet, so die Gemeinde. Sämtliche Güterwege wurden gesperrt, ebenso Hofzufahrten. Die Bewohner wurden gebeten, zu Hause zu bleiben, hieß es. Weiterhin nicht erreichbar war zudem das Lesachtal. Doch auch in Unterkärnten begann es am Dienstag zu schneien. Vielerorts galt auf höher gelegenen Straßen Kettenpflicht.

Schulen und Kindergärten bleiben in zwei Bezirken geschlossen
Schulen und Kindergärten in vom heftigen Schneefall betroffenen Gemeinden in den Bezirken Spittal an der Drau und Hermagor werden auch am Mittwoch ihre Pforten geschlossen halten. Kinder, die dennoch in die Schule kommen, werden betreut, wurde seitens des Landespressedienstes Kärnten versichert. Geschlossen bleiben die Volksschulen Flattach, Mallnitz, Obervellach, Winklern, Stall, Rangersdorf, Großkirchheim, Mörtschach und Kötschach-Mauthen, die Mittelschule Obervellach, das Bildungszentrum Lesachtal, die Musik-Mittelschule Kötschach-Mauthen und die Nationalparkmittelschule Winklern. Die Volksschule Heiligenblut bleibt überhaupt bis Freitag geschlossen.

Neuschnee am Mittwoch im Bergland
Obwohl ergiebige Neuschneemengen von gebietsweise bis zu 50 Zentimeter prognostiziert waren, werde die Lawinengefahr am Mittwoch allmählich abnehmen, hieß es im Lawinenreport.
Der starke Schneefall verlagert sich an diesem Tag rasch von Südwesten in die Steiermark und nach Oberösterreich. Oberhalb von 600 Metern kommen verbreitet fünf bis 15 Zentimeter Neuschnee hinzu.

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