Zurückhaltung

Neuschnee: Nur mit Vorsicht in die Berge!

(Bild: Hannes Wallner)

Fast drei Meter Neuschnee in den Bergen, darauf haben viele Wintersportler gewartet; doch vorerst sollte man sich in Zurückhaltung üben.

Es sind teils gewaltige Schneemassen, die vor allem in den Bergregionen Oberkärntens in den vergangenen Stunden gefallen sind. Die Lawinengefahr ist hoch, teils sogar sehr hoch: „Wir erwarten große bis sehr große Lawinen“, so Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst Kärnten. Das bedeutet aktuell Lawinenwarnstufe 4(!).

Doch auf den Neuschnee haben tausende Wintersportler nur gewartet, um die ersten Spuren in die unberührte Winterlandschaft zu ziehen - spätestens seit der Coronavirus-Pandemie boomen die Berge und zwar nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. „Der Handel meldet Rekordabsätze bei Ausrüstung für Skitouren“, weiß Thomas Wanner vom Österreichischen Alpenverein. Der winterliche Aufstieg in die Bergwelt mit Skiern samt Fellen hat sich in den vergangenen Jahren zum Breitensport entwickelt. Bei der Bergrettung Kärnten geht man davon aus, dass heuer so viele Menschen zur Erholung und zum Sport im Winter draußen in der Natur unterwegs sein werden, wie nie zuvor.

(Bild: Hannes Wallner)

Die Profis der alpinen und landesweit organisierten Rettungsorganisation rechnen in der kommenden Wintersaison jedenfalls mit mehr Einsätzen. „Jeder kann raus in die Natur der Berge, es ist Platz für jeden. Jedoch sollte sich die Leute klar sein, dass die Gefahren im Winter größer sind als im Sommer“, so Bergrettungschef Otmar Striednig zur „Bergkrone“: „Einer der häufigsten Einsatzgründe im Sommer war, dass Wanderer erschöpft am Gipfel waren und ihnen die Kraft für den Abstieg fehlte. Im Winter, bei Schnee, Kälte und Sturm kann so eine Situation lebensbedrohlich sein.“ Für Otmar, aber auch Polizeibergführer Sepp Bierbaumer von der Alpinen Einsatzgruppe Kärnten, ist klar: „Neuanfänger sollen sich zuerst Rat und Infos von Fachleuten wie Bergführern oder bei den alpinen Vereinen holen, damit die künftigen Skitouren-Abenteuer wunderschöne und sichere Erlebnisse sein werden. Alpenverein, Naturfreunde oder Alpinschulen bieten dafür tolle Ausbildungskurse an.“

Skitouren-Neueinsteigern rät Bergrettungschef Otmar Striednig zu einem Skitouren-Kurs.

(Bild: Hannes Wallner)

Ein Tipp der Experten: Die ersten Schritte im leichten Gelände probieren! Perfekt geeignet sind dafür die Skigebiete, die teils eigene Routen dafür präparieren oder Pisten zum Aufstieg freigeben, wie aktuell es die Bad Kleinkirchheimer Bergbahnen gemacht haben. Bis zum 3. Jänner 2021 steht die FIS K70 als Skirouten Tourengehern zur Verfügung. Alle anderen Pisten und Abfahrten sind jedoch gesperrt, um diese für den Saisonstart zu präparieren. Doch auch beim Pistengehen gilt: Informiert Euch vor Ort und haltet Euch an die Regeln.