Unruhiger Schlaf
Epsteins Gehilfin jammert über Haftbedingungen
Die wegen Sexualverbrechen angeklagte ehemalige Society-Lady Ghislaine Maxwell hat offenbar eine schwere Zeit im Gefängnis in New York: Ihre Anwälte beklagten nun, die einstige Vertraute des Kinderschänders Jeffrey Epstein werde unter härteren Bedingungen festgehalten als die berüchtigtsten Kriminellen der Welt. So werde die Gefangene alle 15 Minuten vom Wachpersonal mit einer Taschenlampe aufgeweckt, um festzustellen, ob sie noch am Leben ist - sie soll davon abgehalten werden, sich wie Epstein in Haft das Leben zu nehmen.
Maxwell ist im Metropolitan Detention Center in Brooklyn untergebracht, wo sie auf ihren Prozess wartet. Ihre Zelle wird rund um die Uhr von einer Kamera überwacht - dennoch weckt man sie laut ihrer Anwältin Bobbi Sternheim in Abständen von einer Viertelstunde auf, um sicherzugehen, dass die 58-Jährige noch am Leben ist.
Die Sorge ist nicht ganz unbegründet: Im August des Vorjahres wurde ihr ehemaliger Freund Epstein tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden. Der Multimillionär hatte sich erhängt, bevor er wegen des sexuellen Missbrauchs minderjähriger Mädchen verurteilt werden konnte.
Wird Maxwell schlechter behandelt als El Chapo?
Die prominente Insassin befindet sich in der Haftanstalt gerade in Quarantäne, weil ein Gefängnismitarbeiter, mit dem Maxwell auch Kontakt hatte, positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Ihre Anwältin behauptet, dort werde „sie unter restriktiveren Bedingungen überverwaltet als Insassen, die in 10South, der restriktivsten Einheit des MCC, untergebracht sind, oder als Personen, die wegen Terrorismus und Mord verurteilt wurden und im FCI Florence ADMAX untergebracht sind“. In letztgenannter Einrichtung befinden sich einige der berüchtigtsten Verbrecher der Welt, wie beispielsweise der Drogenbaron El Chapo.
Weder Zahnbürste noch Seife in Quarantäne bekommen
Sie habe zu Beginn der Quarantäne nicht einmal eine Zahnbürste oder Seife zur Verfügung gestellt bekommen. Maxwell habe zudem keine täglichen medizinischen Checks bekommen. Auch davor seien die Haftbedingungen suboptimal gewesen: „Frau Maxwell hat die gesamte Zeit ihrer Untersuchungshaft de facto in Einzelhaft unter den restriktivsten Bedingungen verbracht, wo sie exzessiv und invasiv durchsucht und 24 Stunden am Tag überwacht wird“, berichtete Sternheim. Die Bedingungen würden auch die Vorbereitung auf das Gerichtsverfahren erschweren.
Der Staatsanwalt wies diese Anschuldigungen vehement zurück: „Wie schon vor drei Monaten hat die Angeklagte weiterhin mehr Zeit, um sich auf ihren Prozess vorzubereiten, als jeder andere Insasse des MDC, auch während der Quarantäne“, erklärte Maurene Comey.
Maxwell wird vorgeworfen, für Epstein minderjährige Mädchen zum Sex besorgt zu haben und beim Missbrauch sogar selbst mitgemacht zu haben. Die Angeklagte, die Epstein als seine „beste Freundin“ bezeichnete, plädiert auf unschuldig.
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