Coronavirus in OÖ

Kritik an Schulleitfaden: „Richten uns nach Bund“

Oberösterreich
11.11.2020 09:00

Mit bis zu 38 Grad Fieber sollen Kinder in Oberösterreich in die Schule. LH-Vize Haberlander verteidigt den Leitfaden für Volksschulen gegen die Kritik aus Wien.

Kinder mit leichten Symptomen „banaler“ Atemwegsinfektionen können auch mit einer Körpertemperatur bis knapp unter 38 Grad die Schule besuchen – so steht’s im Hygieneleitfaden der oö. Bildungsdirektion. Kritik daran kam von Wiener Mikrobiologen Michael Wagner. Ihm geht es um die Ansteckung: „Für die Kinder besteht in aller Regel keine Gefahr. Aber sie tragen das Virus von er Schule nach Hause.“

„Lange Bildung zugänglich machen“
Mit seiner Ansicht stößt Wagner auf eine breite Abwehr in Oberösterreich. LH-Vize Christine Haberlander, sowohl für Gesundheit als auch Bildung zuständig: „Die Bildungsdirektion Oberösterreich setzt konsequent die Vorgaben des Hygieneleitfadens, den das Gesundheits- und das Bildungsministerium gemeinsam erstellt haben, um. Es werden keine davon abweichende Maßnahmen gesetzt. Wichtig ist, Kindern möglichst lange Bildung zugänglich zu machen.“ (Das Bildungsministerium organisiert in Kooperation mit der Bildungsdirektion für Lehrer eine Gratis-Grippeimpfung ab Anfang Dezember. Rund 4500 (20 Prozent) haben sich angemeldet. Geimpft wird von Ärzten und Arbeitsmedizinern.).

„Kritiker ist kein Arzt“
In Abwehrstellung ist auch die Ärztekammer OÖ, die nichts von Tests von Kindern unter zehn Jahren hält – und dies bis Montag auch auf ihrer Homepage stehen hatte. Präsident Peter Niedermoser, mit dem Verweis, dass es sich bei Kritiker Wagner um keinen Arzt handelt: „Er musste noch nie die Verantwortung am Bett eines Patienten übernehmen. Wer, wann getestet wird, entscheidet immer noch die Ärzteschaft. Das Kinder ohne Fieber die Schule besuchen können, hat Hand und Fuß.“

Auf Gehör stößt Mikrobiologe Wagner hingegen bei Lehrergewerkschafter Paul Kimberger: „Ich bin dankbar über die Klarheit seiner Aussage. Dass Kinder nicht am Infektionsgeschehen beteiligt sind, kann ich aus meiner Erfahrung so nicht bestätigen. Lehrerinnen und Lehrer sind daher auch eine Berufsgruppe, die geschützt werden muss.“

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