Mitte August sah es - wie berichtet - noch gut aus, dass Tötungsgatter wie jenes in Kaisers in Tirol künftig abgeschafft werden. Ein gemeinsamer Antrag von ÖVP/Grüne und FPÖ stand sogar im Raum. Seit Donnerstag steht aber fest: Die Freiheitlichen haben ihren Antrag im Landtag zurückgezogen!
Die Bilder vom Massaker in Kaisers sind bei vielen Tirolern wohl noch in guter Erinnerung geblieben. Insgesamt 34 Stück Rotwild wurden im Auftrag des Landes innerhalb eines Reduktionsgatters abgeschossen, um die Tbc-Gefahr einzudämmen.
„Ich konnte bei beiden den Willen erkennen“
Die Blauen forderten daraufhin das Land Tirol auf, die Rotwild-Tbc-Bekämpfungsplan-Verordnung aufzuheben. Mitte August kam es zu einem Gespräch zwischen LHStv. Josef Geisler (ÖVP), Landesveterinärdirektor Josef Kössler, FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger und FP-LA Alexander Gamper. „Ich konnte bei beiden den Willen erkennen, dass man derartige Tötungsaktionen in Tirol nicht mehr durchführen wird“, bilanzierte damals Abwerzger. Es war sogar die Rede von einem gemeinsamen Antrag für den Oktober-Landtag.
Folgenschwerer Satz
Doch die Euphorie hat sich am Donnerstag abrupt in Luft aufgelöst: Die FPÖ hat ihren Antrag zurückgezogen. Der Auslöser dafür war folgender Satz im Abänderungsantrag von ÖVP und Grüne: „Konzentrierte Abschüsse in Wildgattern sollen jedenfalls vermieden werden.“
„Ist ein falsches Spiel“
Es ist die Formulierung „sollen jedenfalls“, die Abwerzger ärgert: „Ich bin von der ÖVP und den Grünen wirklich enttäuscht. Man hat versucht, eine Lösung zu finden, um dieses Tierleid hinkünftig zu verhindern. Doch leider ist die Regierung nicht bereit, auf ein Hintertürchen zur neuerlichen Durchführung solcher Massaker zu verzichten. Das falsche Spiel der Regierung und von LHStv. Geisler mache ich sicher nicht mit.“
Jasmin Steiner, Kronen Zeitung
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