Pocht auf Regeln
WHO: Corona fünfthäufigste Todesursache in Europa
„Die Pandemie wird nicht von allein stoppen, aber wir können es tun“, so der Appell aus dem Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO. Regionaldirektor Hans Kluge rief am Donnerstag dazu auf, gezielte, regional und zeitlich limitierte Maßnahmen zu setzen, um einen „Kollateralschaden“ an Gesundheit und Gesellschaft zu vermeiden. Denn Europa erwarte nun eine längere Welle - und schon jetzt sei Corona die fünfthäufigste Todesursache.
Kluge betonte, dass weiterhin lokale „Lockdowns“ - wie ab Samstagmitternacht im Salzburger Kuchl - nötig seien. Diese hätten jedoch nichts mehr mit dem kompletten „Shutdown“ von März zu tun, der in vielen europäischen Ländern verhängt wurde, „weil wir überrascht wurden“, sagte der WHO-Europadirektor. „Wir sollten alles in unsere Macht Stehende tun, um die Schulen offen zu halten.“ Außerdem müsste die Gesundheitsversorgung aufrechterhalten bleiben, vor allem was Krebserkrankungen, vorbeugende Impfungen und kardiovaskuläre Krankheiten betreffe. Auch der Bereich psychische Gesundheit wurde von Kluge hervorgehoben.
Bereits fünfthäufigste Todesursache in Europa
Covid-19 sei bereits die fünfthäufigste Todesursache in Europa. Es gebe teils exponentielle Steigerungen bei den täglichen Neuinfektionen und Todeszahlen, was „große Sorge“ bereite, sagte Kluge. „Das sind mehr denn je Pandemie-Zeiten für Europa“, sagte er. Dies bedeute jedoch „nicht zwingend dunkle Zeiten“. Derzeit gebe es fünfmal weniger Tote als im Frühjahr. Das Virus habe sich aber nicht verändert oder sei weniger gefährlich geworden. Kluge führte die Situation darauf zurück, dass es nun eine höhere Testrate unter jungen Menschen und höhere Übertragungsraten unter weniger gefährdeten Gruppen gibt.
Maßnahmen ernst nehmen
Die beginnende „Winter-Welle“ steht laut Kluge in Zusammenhang mit mehr Sozialkontakten in Innenräumen. Es gebe „nicht so optimistische Modellrechnungen“, erläuterte er. Aber berücksichtigte einfache Maßnahmen wie generelles Maskentragen und strikte Kontrollen zur Verhinderung von Menschenansammlungen würden schon starke Verbesserungen in den Berechnungen zeigen. „Diese Maßnahmen sollen uns helfen, der Kurve voraus zu sein und sie abzuflachen“, appellierte Kluge an die Regierungen und Menschen in Europa.
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