Partei-Reaktionen

Ischgl-Bericht: Die Abrechnung folgt im Landtag

Tirol
13.10.2020 07:32

Die Präsentation des Expertenberichts zum Tiroler Corona-Krisenmanagement in Sachen Ischgl und Co. hat unterschiedliche Sichtweisen und scharfe Kritik zur Folge gehabt. Die Tiroler Oppositionsparteien fordern auch personelle Konsequenzen. Bei der kommenden Landtagssitzung sind heiße Debatten vorprogrammiert.

„Bereits im Vorfeld haben die Tiroler Oppositionsparteien allerlei Mutmaßungen angestellt und Vorverurteilungen ausgesprochen“, kommentiert VP-Klubobmann Jakob Wolf den Experten-Bericht. Ein wichtiger Punkt sei, dass darin mit „kursierenden Verschwörungstheorien“ aufgeräumt werde. „Beispielsweise werden alle Gerüchte, dass sich die Politik bei der Beendigung der Wintersaison von der Tourismus- und Seilbahnbranche beeinflussen hätte lassen und ihrem Druck nachgegeben hätte, klar widerlegt“, zeigt Wolf auf.

„Fehlermanagement im 21. Jahrhundert“
Der Bericht sei „ein herausragendes Beispiel, wie man Fehlermanagement im 21. Jahrhundert betreibt“, sagt Gesundheitssprecher und Grünen-Klubobmann Gebi Mair. „Denn der Bericht legt die Schwächen und zahllosen Fehleinschätzungen von Anfang März schonungslos offen. Er legt den Finger in die offene Ischgl-Wunde und zeigt auch auf, was die Ursache für die Corona-Streuung nach ganz Europa war.“

„Sehenden Auges in Katastrophe gelaufen“
„Nach diesem Bericht darf in Tirol kein Stein auf dem anderen bleiben“, erklärte SPÖ-Vorsitzender Georg Dornauer. „Landesrat Tilg hat das Ruder und die Verantwortung unrechtmäßig und fälschlicher Weise völlig aus der Hand gegeben - und das unter den Augen und mit Duldung von LH Günther Platter.“ Ohne Vorbereitung und ohne Strategie sei das Land sehenden Auges in eine Katastrophe gelaufen und habe eine Fehlentscheidung nach der anderen getroffen.

Personelle Konsequenzen gefordert
Für FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger steht fest, dass der Expertenbericht noch lange für Diskussionen sorgen wird: „Er offenbart massives Kommunikationsversagen, gepaart mit fallweiser und offensichtlicher Inkompetenz der Handelnden.“ Abwerzger fordert „personelle Konsequenzen auf allen Ebenen“.

„Früh von Fehlentscheidungen gewusst“
Die Liste Fritz sieht in dem Bericht der Untersuchungskommission eine „Anhäufung von Fehlentscheidungen. Diese lassen sich nicht mit vier Bauernopfern aus der Verwaltungsebene aus der Welt schaffen“, so Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. Die NEOS forderten erneut den Rücktritt von LR Tilg: „Obwohl LH Platter und LHStv. Felipe schon früh von untragbaren Fehlentscheidungen wussten, haben sie ihm den Rücken gestärkt“, so Dominik Oberhofer.

Philipp Neuner, Kronen Zeitung

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