Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) trifft am Freitagnachmittag auf deutscher Seite Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder. Das Thema ist ganz klar: die Corona-Politik. Vor allem der österreichische Tourismus befürchtet eine Ausweitung der deutschen Reisewarnungen vor Beginn der Winterurlaubssaison.
Das Zollamt in Bad Reichenhall, direkt auf der Grenze Walserberg, ist am Nachmittag Schauplatz eines wichtigen Treffens. Österreichs Bundeskanzler Kurz und Bayerns Ministerpräsident Söder werden dabei grenzübergreifende Corona-Probleme besprechen. Deutsche Reisewarnungen hängen wie ein Damoklesschwert über dem heimischen Tourismus, das Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) zu einer Vorverlegung der Sperrstunde in der Gastronomie bewogen hatte, um die Corona-Neuinfektionen im Zaum zu halten und keine Reisewarnung zu bekommen.
Aber auch der deutsche Plan für eine automatische Quarantäne bei der Rückkehr aus einem österreichischen „Risikogebiet“ lässt die Wogen hochgehen. Viele Pendler im Grenzgebiet wären davon betroffen. Die Grenzsperren zwischen Bayern und Salzburg während und nach dem Lockdown haben bereits gezeigt, wie drastisch sich diese auf die Bevölkerung und die Wirtschaft auswirken.
Bürger stehen hinter Söders Kurs
Söder ist in Bayern für seine harten Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie bekannt und hat nach eigenen Angaben die Bürger hinter sich. 85 Prozent sollen hinter dem Kurs des möglichen Kanzlerkandidaten der CSU stehen.
Salzburg und Oberösterreich über Schwellenwert für Reisewarnungen
Von den vier an Bayern angrenzenden österreichischen Bundesländern sind nur noch Salzburg und Oberösterreich nicht mit einer Reisewarnung belegt. Allerdings liegt auch in diesen beiden Bundesländern die Zahl der Corona-Neuinfektionen über dem für Reisewarnungen in Deutschland maßgeblichen Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Aus dem Dashboard der Gesundheitsagentur AGES geht hervor, dass Salzburg einen Wert von 53,1 Neuinfektionen aufweist und Oberösterreich einen von 56,8.
Felix Roittner, Kronen Zeitung/krone.at
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