Knochen transplantiert

Zurück auf Ski! Brunner beendet irren Leidensweg

Wintersport
27.08.2020 19:41

Ein Jahr Pause ist genug. Seit kurzem ist Skirennläuferin Stephanie Brunner nach ihrem dritten Kreuzbandriss innerhalb von 17 Monaten wieder auf Schnee und das auf neuen Ski. „Mir geht es gut. Dem Knie auch, es hat nicht reagiert und macht keine Probleme. Das stimmt positiv“, sagte die Tirolerin am Donnerstag nach einer weiteren guten Übungseinheit am Gletscher.

Noch ist Brunner freilich mit der Grundschule des Skifahrens beschäftigt. Viel Rutschen und Basistraining also, ehe es über die „Stabis“ in den kommenden Wochen auch irgendwann wieder zwischen die richtigen Rennstangen gehen soll. Aber Brunner hat trotz der megalangen Pause keine Eile. „Natürlich sind zwölf Monate eine ewig lange Zeit. Aber ich habe schon bei den ersten zwei Malen gelernt, dass man geduldig bleiben muss und alles eben seine Zeit braucht“, erklärte sie.

Knochen von Becken ins Knie 
Österreichs zuletzt beste Riesentorläuferin hat sich auch deshalb so lange Zeit nehmen müssen, weil das Kreuzband des linken Knies nun schon drei Mal in Serie gerissen ist. Deshalb muste nach der vor einem Jahr in Südamerika erlittenen, jüngsten Verletzung im August zunächst Knochen aus dem Beckenknochen in die Bohrlöcher des linken Knies verfüllt werden. Im November wurde dort dann eine Sehne aus dem Patellabereich implantiert und diese muss sich nach und nach zu einem Band „umwandeln“.

Bisher funktionierte alles gut. „Darauf kann ich aufbauen“, registrierte Brunner den Heilungsverlauf zufrieden. Auch körperlich fühlt sich die 26-Jährige schon wieder „topfit“, konnte sie in der Pause doch auch einige Defizite aufholen. Zudem hat Corona nach der Saison auch die Konkurrenz in ihrer Vorbereitung etwas gebremst. Brunner: „Ich konnte auch an Baustellen arbeiten, für die sonst keine Zeit ist.“

Skimarken-Wechsel
Teil von Brunners „Therapie“ war ein Skimarken-Wechsel. Nach über 14 Jahren bei Head ist die Tuxerin nun auf Atomic unterwegs. Bemerkenswert ist das auch deshalb, weil sie die neuen Ski wegen ihrer Verletzung natürlich nicht testen konnte. „Ich habe einfach gedacht, ich brache etwas Neues“, erklärte sie. „In der Reha ist jeder Tag gleich, das wird nach einem halben Jahr mühsam.“ Ein Markenwechsel sei deshalb wie ein frischer Input. „Ich bin überzeugt, dass das eine gute Wahl war.“

Ob der wegen Corona vorgezogene Sölden-Auftakt im Oktober bereits Thema ist, damit setzt sich die einstige Slalom-Juniorenweltmeisterin sowie Weltcup-Dritte von Killington 2018 (RTL) nicht auseinander. „Ich weiß von früher, dass im Skisport an jedem Tag alles passieren kann. Ich mag deshalb nicht vorausschauen, was in eineinhalb Monaten ist. Sondern mir Zeit geben und mich gut auf die Saison vorbereiten. Die dauert dann eh lange genug und ein Rennen mehr oder weniger ist da fast schon egal.“

Vertrauens-Probleme in ihr Knie habe sie jedenfalls keine, betonte Brunner. „Ich, die Ärzte, die Therapeuten und Coaches, wir haben alles getan, was man tun konnte. Ich denke mir, es wird schon halten. Und wenn nicht, dann wollte der Herrgott eventuell nicht, dass ich Rennen fahre. Skifahren ist und bleibt eine Risiko-Sportart.“

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(Bild: KMM)



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