Neuer Juli-Rekord

Fahrrad-Boom in Wien hält auch im Sommer weiter an

Um den Radfahrern im Zuge der Corona-Krise mehr Platz zu geben, hat die Stadt auf einigen Straßen sogenannte Pop-up-Radwege eingeführt.

(Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)

Der nach dem Corona-Lockdown ausgebrochene Radfahrboom in Wien hält auch über den Sommer an: Im Juli wurden an den 13 Verkehrszählstellen der Stadt rund 1,25 Millionen Radler registriert. Das bedeutet eine Steigerung um 17,3 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat 2019 und somit den höchsten Juli-Wert, der je gemessen wurde. Nur eine der Zählstellen verzeichnete einen Rückgang.

Unterm Strich waren im vergangenen Monat um 184.000 Radfahrer mehr unterwegs als noch vor einem Jahr. Der Opernring war mit 231.000 Radlern (um 8,5 Prozent mehr als 2019) der am stärksten frequentierte Standort. Die deutlichste Zunahme war wiederum am Praterstern zu bemerken, wo mit 198.000 ein Plus von mehr als einem Drittel erreicht wurde.

Rückgang nur bei einer Zählstelle
Deutlich über der 100.000er-Marke lagen zudem die Lassallestraße (164.000), die Operngasse (144.000) und die Argentinierstraße (110.000), wobei die Zählstelle Operngasse als einzige der 13 Messpunkte einen Rückgang verzeichnete - nämlich um 5,9 Prozent.

In keinem anderem Bundesland wird so fleißig in die Pedale getreten wie in Vorarlberg

(Bild: APA/HERBERT P. OCZERET)

Mehr Platz gefordert
Der VCÖ fordert angesichts des positiven Gesamttrends mehr Platz zum Radfahren auf den Straßen sowie mehr direkte, möglichst kreuzungsfreie Schnellradverbindungen. „Der Ausbau der Infrastruktur ist eine der wirksamsten Maßnahmen, um die Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad zu motivieren“, sagt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Dazu braucht es laut Verkehrsclub mehr Geld. Denn während für den Radverkehrsausbau in Wien nicht einmal vier Euro pro Kopf ausgegeben würden, lägen Fahrrad-Musterstädte wie Amsterdam mit elf oder Paris mit fast 14 Euro pro Einwohner deutlich darüber.