„Unkraut“-Sager

Grüne verurteilen Schnedlitz‘ „NS-Rhetorik“ scharf

Politik
08.07.2020 14:04

Die Empfehlung des FPÖ-Generalsekretärs Michael Schnedlitz, seine Partei als „Unkrautbekämpfungsmittel“ gegen Zuwanderung zu wählen, hat für viel Empörung gesorgt. Nachdem die NEOS und die SPÖ bereits scharfe Kritik geübt hatten, zogen nun auch die Grünen nach und verurteilten die „NS-Rhetorik“. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp attackierte unterdessen die SPÖ und wertete die Kritik als Scheinheiligkeit.

Eva Blimlinger, Historikerin und Kultursprecherin der Grüne, erkannte in Schnedlitz‘ Aussage „wieder einmal“ das rechte Gedankengut der Partei. „Diese Aussagen sind menschenverachtend und stehen in der Tradition einer nationalsozialistischen Rhetorik und Politik, die auf das Schärfste zurückzuweisen ist“, erklärte sie am Mittwoch. Zudem meinte die Historikerin, dass Schnedlitz nach solchen Aussagen rücktrittsreif wäre.

Die Grünen-Politikerin kritisierte weiters, dass die FPÖ mit solchen Aussagen, die im demokratischen Österreich keinen Platz haben sollten, noch immer auffalle - insbesondere in Wahlkämpfen. „Zahlreiche Schulungen, Aus- und Weiterbildungen werden veranstaltet, um Rassismus und Antisemitismus entgegenzutreten. An denen sollten Schnedlitz und seine Kollegen teilnehmen - vielleicht hilft Bildung“, empfahl Blimlinger der FPÖ.

SPÖ: „Abstoßend und widerwärtig“
Zuvor hatte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch bereits Ähnliches kritisiert: „Was Schnedlitz da abgesondert hat, ist Nazi-Sprache und es ist abstoßend und widerwärtig“, so der rote Politiker.

Dass sich die FPÖ als „Unkrautbekämpfungsmittel“ gegen Menschen sehe, die zugewandert und geflüchtet sind, ist für Deutsch „bestialisch und nichts anderes als eine indirekte Massenmord-Drohung“. Er erwartet sich den sofortigen Rücktritt von Schnedlitz aus allen politischen Funktionen und sieht auch FPÖ-Obmann Norbert Hofer gefordert, von seinem Durchgriffsrecht in der Partei Gebrauch zu machen. Die gleiche Forderung erhoben auch die beiden SPÖ-Abgeordneten Nurten Yilmaz und Sabine Schatz, die von einer „unerträglichen und menschenverachtenden Rhetorik“ sprachen.

FPÖ wirft SPÖ Scheinheiligkeit vor
Auf die Kritik der SPÖ kam umgehend eine Attacke aus der FPÖ. Der Chef der Wiener Blauen ortete Scheinheiligkeit. „Die SPÖ sollte gerade als Bürgermeister-Partei in Wien die Interessen der Wiener vertreten anstatt die Mauer für kriminelle Ausländer und Migranten zu machen“, meinte Nepp.

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