Die Preisliste links spiegelt den Stand vom 29. April wider, also nach einer Zeit der größten Beschaffungsprobleme und der stärksten Preiserhöhungen. Bei den Schutzkitteln war die Handelsfirma des ÖVP-Netzwerkers Walter Schnauder da mit bis zu 7,70 Euro pro Stück dabei, bei den – alternativlosen – Untersuchungshandschuhen mit bis zu 23 Cent pro Stück. „Das hat doch auch jeder Bürger erlebt, dass Schutzmasken und Desinfektionsmittel in der größten Corona-Krise immer teurer wurden oder auch ausverkauft waren“, sagt eine OÖG-Mitarbeiterin zu diesen teils horrenden Preisentwicklungen. Für den heutigen OÖG-Aufsichtsrat wurde die Übersicht aktualisiert, was aber zu kaum veränderten Zahlen geführt hat.
Datenschutz bremst Info
Wie genau wird der Aufsichtsrat, mit Chefin LH-Vize Christine Haberlander, ÖVP, an der Spitze, heute informiert? „So umfassend, wie das datenschutzrechtlich zulässig ist“, sagt OÖG-Sprecherin Jutta Oberweger. Firmennamen werden also nicht genannt. Ähnlich wird es morgen, Donnerstag, im Finanzausschuss des Landtags sein, wo OÖG- und Krisenstab-Entscheider die Abgeordneten über die Beschaffungsvorgänge informieren. Schnauders Firma, Anlassfall der Transparenzoffensive, liegt mit 4,5 Millionen € Volumen auf Platz 5 der Top-5-Lieferfirmen mit Höchstpreisen bei Kitteln und Handschuhen.
Mini-Deal auch in Linz
Schnauder hat mit drei Partnerfirmen – darunter eines Ex-ÖVP-Landtagsabgeordneten, eines ÖVP-Wirtschaftsbündlers und eines SPÖ-Kommunalpolitikers aus dem Bezirk Linz-Land – auch Mund-Nasen-Schutz an Firmen, Gemeinden und Städte verkauft. Über den SPÖ-Partner gingen 5500 Masken an die SZL Seniorenzentren Linz GmbH, zu 100 Prozent im Eigentum der in erster Linie SP-geführten Stadt Linz.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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