Alles wurde teurer:

Die Preisliste für Schutz vor dem Corona-Virus

Oberösterreich
24.06.2020 12:00
Nach und nach werden die Einkäufe der Landes-Gesundheitsholding (OÖG) von Corona-Schutzausrüstung – samt Nebenkosten um 70,4 Millionen € – tatsächlich transparenter. Heute, Mittwoch, bekommt der OÖG-Aufsichtsrat eine Preisliste wie die in der Grafik. An einer kleinen Nebenfront geht’s auch um die Stadt Linz.

Die Preisliste links spiegelt den Stand vom 29. April wider, also nach einer Zeit der größten Beschaffungsprobleme und der stärksten Preiserhöhungen. Bei den Schutzkitteln war die Handelsfirma des ÖVP-Netzwerkers Walter Schnauder da mit bis zu 7,70 Euro pro Stück dabei, bei den – alternativlosen – Untersuchungshandschuhen mit bis zu 23 Cent pro Stück. „Das hat doch auch jeder Bürger erlebt, dass Schutzmasken und Desinfektionsmittel in der größten Corona-Krise immer teurer wurden oder auch ausverkauft waren“, sagt eine OÖG-Mitarbeiterin zu diesen teils horrenden Preisentwicklungen. Für den heutigen OÖG-Aufsichtsrat wurde die Übersicht aktualisiert, was aber zu kaum veränderten Zahlen geführt hat.

Datenschutz bremst Info
Wie genau wird der Aufsichtsrat, mit Chefin LH-Vize Christine Haberlander, ÖVP, an der Spitze, heute informiert? „So umfassend, wie das datenschutzrechtlich zulässig ist“, sagt OÖG-Sprecherin Jutta Oberweger. Firmennamen werden also nicht genannt. Ähnlich wird es morgen, Donnerstag, im Finanzausschuss des Landtags sein, wo OÖG- und Krisenstab-Entscheider die Abgeordneten über die Beschaffungsvorgänge informieren. Schnauders Firma, Anlassfall der Transparenzoffensive, liegt mit 4,5 Millionen € Volumen auf Platz 5 der Top-5-Lieferfirmen mit Höchstpreisen bei Kitteln und Handschuhen.

Mini-Deal auch in Linz
Schnauder hat mit drei Partnerfirmen – darunter eines Ex-ÖVP-Landtagsabgeordneten, eines ÖVP-Wirtschaftsbündlers und eines SPÖ-Kommunalpolitikers aus dem Bezirk Linz-Land – auch Mund-Nasen-Schutz an Firmen, Gemeinden und Städte verkauft. Über den SPÖ-Partner gingen 5500 Masken an die SZL Seniorenzentren Linz GmbH, zu 100 Prozent im Eigentum der in erster Linie SP-geführten Stadt Linz.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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