Anzeige gegen Strache

Nächster Machtrausch: „Ministerin wird es richten“

Politik
07.06.2020 06:00

Während ein mysteriöser Internet-Countdown im Sand verlief und die erste Woche im Ibiza-U-Ausschuss von politischem Hickhack über das Video geprägt war, gibt es neue Ermittlungen der Justiz in der Spesenaffäre um Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Es geht um mögliche Zeugenbeeinflussung bzw. Anstiftung zur Falschaussage.

Vor wenigen Tagen trudelte eine Anzeige mit detailliert formulierten Verdächtigungen (liegt der „Krone“ vor) zu vier möglicherweise strafbaren Punkten bei der Staatsanwaltschaft Wien ein.

So habe der gestürzte blaue Frontmann nach dem Platzen des Spesenskandals im Herbst 2019 mehrere Treffen mit fünf namentlich genannten Ex-Leibwächtern bzw. früheren Fahrern organisiert, um seine einstigen Sicherheitsleute darauf einzuschwören, den Verdacht in der Affäre auf den damaligen Kronzeugen der Justiz, ebenfalls ein Ex-Bodyguard, und seine frühere Assistentin zu lenken.

Zudem hätte Strache eine Rechnung über einen medizinischen Eingriff bei einer Kurzzeit-Geliebten ebenfalls über die Wiener Parteikassa verrechnet.

„Es kann schon sein, dass ich verurteilt werde, aber ...“
In dem zweiseitigen Schreiben ist neben (wieder einmal) Drogengerüchten auch die Rede von einem - so wie auf Ibiza - weiteren Machtrausch zur späten Stunde nach dem Neujahrstreffen seiner mittlerweile zu „Team Strache“ umbenannten Politbewegung in den Sofiensälen. Dort habe er vor zumindest zwei Zeugen damit geprahlt: „Es kann schon sein, dass ich zu drei Jahren verurteilt werde. Aber die (Anm. d. Red. Justizministerin) Alma Zadić wird das schon richten.“

Indes lieferte eine mysteriöse Internetseite nach Ablauf des Countdowns (6. 6. um 6 Uhr) kein - wie im Netz zuvor heftig spekuliert wurde - „Ibiza 2.0“. Es erschienen nur diverse geometrische Figuren in Rot und Blau.

Im U-Ausschuss zu den Vorgängen auf der Partyinsel wird nach dem Polit-Hickhack um das Video kommende Woche die Aussage des SOKO-Chefermittlers mit Spannung erwartet.

Christoph Budin, Kronen Zeitung

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