Die Ursache des häufigen Versagens von innovativen Chemotherapien gegen Lungenkrebs hat ein internationales Team von Wissenschaftlern jetzt geklärt. Es ist ein bekannter Entzündungsfaktor, der die Krebszellen vor einem langfristigen Angriff der Therapie schützt.
Bisherige Therapie verliert oft Wirkung
Um Lungenkrebs medikamentös und zielgerichtet bekämpfen zu können, nutzen die Ärzte bislang die Tatsache, dass in den Krebszellen ein Rezeptor namens "Epidermal Growth-Factor Receptor" hoch aktiv ist und sehr oft mutiert. Eine Blockade dieses Rezeptors, der das Zellwachstum reguliert, sollte die Zellen zum Absterben bringen. Doch diese Chemotherapie verliert nach anfänglich guter Wirkung oft rasch an Kraft.
Das Problem liegt in der Tiefe der Zellen. Sie produzieren ein Hormon namens Interleukin-6 (IL-6), welches sie vor den Angriffen der Chemotherapie schützt. Somit kann der Krebs wieder weiter wachsen. Dadurch baut sich ein Teufelskreis auf: Je mehr Krebszellen überleben, umso mehr IL-6 wird produziert.
Verbesserung durch Kombinationstherapie
"Unterdrückt man nun IL-6 oder dessen Rezeptor, könnte man die Wirksamkeit der Therapien wieder herstellen", so Lukas Kenner, Professor der Medizinischen Uni Wien. Gegen IL-6 gibt es bereits zugelassene Medikamente. Für eine Kombinationstherapie mit gängigen Substanzen der Krebsbehandlung müssten daher auch keine jahrelangen Zulassungsverfahren durchlaufen werden. Die Ergebnisse wurden bereits an Tieren, Tumorproben von betroffenen Patienten und auch an Zellkulturen getestet.
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