Herbert Hamoser und Johannes Brucker sind von den neuen Maßnahmen in der Gastronomie gleich doppelt getroffen: Sie führen das Restaurant Kitsch & Bitter und die Baumbar in Kaprun. Der finanzielle Schaden sei groß, sie müssen erst prüfen, ob es sich im Moment überhaupt lohnt, wieder aufzusperren, so Herbert Hamoser.
„Ich weiß nicht, ob wir aufsperren sollten. Wir liegen direkt in einem Gletscherskigebiet, Touristen bleiben zurzeit aus und um die wenigen Einheimischen kämpfen zurzeit alle Betriebe in der Nähe“, berichtet Hamoser. Ein Knackpunkt ist auch die Baumbar, die üblicherweise viel Umsatz bringt. Jetzt ist die Tanzfläche menschenleer. „Die Disco werden wir nicht aufsperren, es gehen ja auch die wenigsten nur bis 23 Uhr etwas trinken“, so der Besitzer.
Hohe Fixkosten
Aufsperren werden die Lokalbesitzer die Terrasse, damit die Gäste zumindest dort Getränke konsumieren können. Auch das Restaurant ist offen, allerdings im Minimalbetrieb am Wochenende: „Wir schauen drauf, dass jeder Mitarbeiter zumindest zwei Tage pro Woche arbeiten kann. Mehr als zwei Personen in der Küche und zwei gleichzeitig im Service geht sich aber definitiv nicht aus“, berichtet der Wirt. Sie müssten einen Monatsumsatz von gut 100.000 Euro machen, um mit den Fixkosten überhaupt auf null zu kommen.
Umbau für sechs Millionen Euro
Für rund sechs Millionen Euro haben die beiden Wirte das Lokal und die Bar vergangenes Jahr umgebaut. „Hätten wir gewusst, wie das Jahr 2020 wird, hätten wir uns das auch sparen können“, meint Hamoser. Finanzielle Unterstützung habe er noch keine erhalten. Wie es in den nächsten Monaten mit dem Kitsch & Bitter sowie der Baumbar weitergeht, steht noch nicht fest. „Wir rechnen und überlegen zurzeit, wie wir weitermachen sollen. Es kann aber durchaus sein, dass es bis zum Herbst keine Nachtgastronomie mehr gibt. Das kann sich ja niemand leisten.“ Seine große Hoffnung: Die deutsche Grenze. „Wenn die Grenze nach Deutschland bis zum Sommer aufgehen würde, wäre uns schon sehr geholfen.“
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