Nach Hype im Netz

Wählscheiben-Handy jetzt als Bausatz erhältlich

Elektronik
06.03.2020 09:33

Ein Handy mit Wählscheibe, reduziert auf das Wesentliche - als Justine Haupt ihre kuriose Konstruktion Anfang Februar im Internet vorstellte, war die Resonanz groß. So groß, dass sich die US-Ingenieurin nun dazu entschloss, ihre Erfindung zum Verkauf anzubieten. Wer mit dieser telefonieren will, muss vorher aber noch selbst Hand anlegen und einiges an Arbeit investieren.

Am Anfang stand die Idee, ein Mobiltelefon zu bauen, mit dem man ausschließlich telefonieren kann. Kein Touch-Display, keine Kamera, keine Musik, keine Spiele, kein Internet. Stattdessen wollte Justine Haupt, Ingenieurin am Brookhaven National Laboratory in New York, unbedingt eine Wählscheibe haben, wie man sie von alten Festznetztelefonen kennt. Bald war aus Open-Source-Hardware und mithilfe eines 3D-Druckers ein erster Prototyp gebaut, inklusive LED-Akkustandsanzeige, einigen Schnellwahltasten und einem E-Paper-Display, das etwa verpasste Anrufe anzeigt.

Von Anfragen überhäuft
Haupt veröffentlichte auf ihrer Website eine Schritt-für-Schritt-Bauanleitung für ihr „Portable Wireless Electronic Digital Rotary Telephone“, kurz: „Wählscheiben-Handy“ - und löste damit offenbar einen Hype aus. „Ich habe so viele Anfragen von Leuten erhalten, die das Wählscheiben-Handy kaufen wollen, dass ich beschlossen habe, es in einer minimalen Bausatzform zur Verfügung zu stellen“, schreibt sie auf der Website ihres frisch gegründeten Unternehmens skysedge.us.

Der Bausatz enthält die 90 US-Dollar (rund 80 Euro) teure Hauptplatine und das mittels 3D-Drucker gefertigte Gehäuse sowie einige Knöpfe, die zusammen ab 50 Dollar (44,50 Euro) erhältlich sind. Die Wählscheibe und andere Teile, wie Antenne, Display oder Akku, müssen Bastler allerdings noch selbst kaufen - und auch einbauen.

Erfinderin warnt vor „Macken“
Sie sollten laut Haupt zudem bedenken, dass das Telefon „bestimmte Macken“ hat, die ihr aus technischer Sicht gut bekannt seien, „die aber einem unbekannten Endbenutzer erhebliche Probleme bereiten könnten“. Schließlich, betont die Ingenieurin, habe sie nie beabsichtigt, dass ihre Erfindung „von anderen Menschen benutzt wird“. So würden derzeit etwa eingehende Anrufe nicht identifiziert, die Anruf- oder Klingellautstärke lasse sich nur einmal nach dem Einschalten des Telefons einstellen und beim E-Paper-Display könnten Anzeigenartefakte auftreten.

Viele „Macken“ hofft Haupt mit Firmware-Updates beheben zu können. Zudem arbeitet sie bereits an einer 4G-Version ihres Wählscheiben-Handys, denn in den kommenden Jahren - in Österreich laut RTR voraussichtlich bis 2023 - werden die 3G-Netze nach und nach abgeschaltet.

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