Diesen Schätzungen zufolge könnte es sich um die gesamte Population im östlichen Nordpazifik handeln. Das sei ein äußerst bedenklicher Zustand, betonen die Wissenschaftler. Der Pazifische Nordkaper (Eubalaena japonica) steht auf der Liste der bedrohten Arten derzeit in der zweithöchsten Gefährdungsstufe.
Bei den rund 30 gezählten Walen im Beringmeer handle es sich wahrscheinlich um nur noch acht Weibchen und rund 20 männliche Tiere. Zum Vergleich: Die kleinste zuvor bekannte Population der ebenfalls bedrohten Grauwale liegt bei rund 100 Tieren. Die dunklen Nordkaper werden bis zu 18 Meter lang und etwa 80 Tonnen schwer.
Sowjetunion tötete Tiere zu Hunderten
Noch zu Mitte des 20. Jahrhunderts sollen im Nordpazifik mehrere hundert dieser Tiere aus der Familie der Glattwale gelebt haben. Gründe für das extreme Schrumpfen der Nordkaper-Population sind der unkontrollierte und illegale Walfang. Rund 400 Tiere tötete die damalige Sowjetunion in den 1960er Jahren trotz internationaler Walfangverbote.
Diese Fänge schwächten die ohnehin langsam wachsende Population stark. Nordkaper bringen lediglich alle drei bis vier Jahre ein Kalb zur Welt. Damals wurden die Kolosse so selten, dass jede einzelne Sichtung der Wale veröffentlicht wurde. Als soziale Gruppe von mehreren Tieren wurden sie erst 1996 wiederentdeckt. Die gute Nachricht ist demzufolge: die extrem kleine Population scheint zumindest langsam zu wachsen.
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