„Ich werde öfter von angehenden Kulturhauptstädten oder Kandidaten eingeladen. Linz09 hat ein gutes Image, was Nachhaltigkeit und Tourismus betrifft“, freut sich der Linzer Tourismusdirektor Georg Steiner gerade jetzt wieder mit einem „Lehrling“, nämlich der irischen Stadt Galway, die 2020 europäische Kulturhauptstadt ist. 2015 war er dort zu Gast und hat die Erfahrungen der Landeshauptstadt mit den Iren geteilt. Auch das deutsche Chemnitz (Bewerbung für 2025), Veszprém und Pécs in Ungarn (Kulturhauptstädte 2023 und 2010) sowie zuletzt St. Pölten wollten von Linz09 wissen: Wie geht Kulturhauptstadt?
Bannerträger
Dass die Entscheidungsträger in Tourismus und Kultur an einem Strang ziehen müssen, sieht Steiner als zentrales Element des Erfolgs: „Die Chance, dass die Tourismusleute bleiben und die Idee weiterführen, ist größer, als dass die Intendanten in der Stadt bleiben.“ Das sei auch in Linz so gewesen, er sehe sich elf Jahre später noch als „Bannerträger des Spirits von Linz09“. Die Zahlen unterstreichen den Erfolg: 2019 gab es über 100.000 Übernachtungen mehr als im Jahr davor und die internationale Presse feiert Linz als „trendig“.
Tourismus neu erfinden
Und auch wenn Bad Ischl mit dem Salzkammergut als Kulturhauptstadtregion im Jahr 2024 einen ganz eigenen Weg gehen möchte, sieht der Tourismusexperte aus Passau durchaus auch Parallelen: „Die beiden Städte verbindet, dass sie Tourismus neu erfinden wollen, sich nicht auf den Gast hindesignen wollen. Linz ist nicht schnuckelig, dafür authentisch, und Bad Ischl will nicht nur vom Kaiser leben. Es geht um Wertschätzung gegenüber der Destination.“
Vielfältigkeit der Region
Auch, dass innerhalb eines recht geringen geografischen Radius’ in Österreich nun bald mit Bad Ischl, Linz und Graz gleich drei Kulturhauptstädte zu erleben sind, sei eine Chance, internationalen Gästen die Vielfältigkeit der Regionen zu zeigen.
Jasmin Gaderer, Kronen Zeitung
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