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Als Spezialkräfte in Kirgistan am Mittwoch einen Politiker unter Korruptionsverdacht festnehmen wollten, haben sich Anhänger des Ex-Präsidenten Almasbek Atambajew gegen die Beamten gestellt. Es folgten gewaltsame Zusammenstöße, bei denen auch Schüsse fielen. Ein Mitglied der Spezialeinheit wurde dabei getötet, rund 50 Verletzte sollen in Krankenhäuser eingeliefert worden sein.
Als die Spezialkräfte einen ersten Anlauf zur Festnahme Atambajews in seinem Haus unternahmen, versammelten sich nach Angaben eines Augenzeugen rund 1000 Unterstützer vor dem Haus des Ex-Präsidenten in einem Dorf nahe der Hauptstadt Bischkek und lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Am Abend forderte das Innenministerium nach eigenen Angaben Verstärkung an.
Örtliche Medien veröffentlichten Fotos, die maskierte und bewaffnete Männer in Uniformen vor Atambajews Haus sowie Verletzte zeigten. Auf Videos waren offenbar Schüsse und Granatenexplosionen zu hören. Es gab weder Telefon- noch Internetverbindungen, Berichten zufolge wurde in dem Dorf auch der Strom abgeschaltet.
„Die Spezialkräfte haben Anhänger Atambajews angegriffen, als dieser hinausging, um sie zu begrüßen“, sagte die Sprecherin des Ex-Staatschefs. „Alle wurden verprügelt und es fielen Schüsse.“
Beamte sollen nur mit Gummigeschossen gefeuert haben
Die Sicherheitsbehörden versicherten, die Spezialkräfte hätten lediglich Gummigeschoße eingesetzt. Atambajews Anhänger hätten dagegen scharf geschossen. Eine Kugel durchschlug nach Angaben des Gesundheitsministeriums die kugelsichere Weste eines Beamten und tötete diesen. 52 Verletzte mussten laut RadioFreeEurope im Krankenhaus behandelt werden, darunter auch Sicherheitskräfte.
Atambajew nach missglückter Verhaftung: „Wir sind keine Terroristen“
Die Festnahme Atambajews dürfte verhindert worden sein: Nach dem Verhaftungsversuch wurde ein Video veröffentlicht, in dem der Ex-Präsident die Behörden davor warnte, auf ihre eigenen Leute zu schießen. „Wir sind keine Terroristen, weder ich noch die Zivilisten, die sich bei meinem Haus versammelt haben“, sagte er. Der Ex-Politiker soll sich immer noch in dem Gebäude befinden.
Ex-Präsident soll Immobilien illegal erworben haben
Die Staatsanwaltschaft wirft Atambajew unter anderem den illegalen Kauf von Grundstücken vor. Er weist die Vorwürfe zurück. Ende Juni hob das kirgisische Parlament seine Immunität auf, um den Weg für einen Korruptionsprozess gegen ihn frei zu machen. Nur sechs Abgeordnete stimmten dagegen. Im Parlament haben die Anhänger von Atambajews Nachfolger Sooronbai Scheenbekow die Mehrheit.
Scheenbekow hatte 2017 die Präsidentschaftswahl gewonnen, bei der Atambajew nach sechs Jahren Amtszeit nicht mehr antreten durfte. Es war der erste friedliche Machtwechsel an der Staatsspitze der ehemaligen Sowjetrepublik seit der Unabhängigkeit 1991.
Atambajew hatte Scheenbekow zunächst unterstützt, doch dann nahmen die Spannungen zwischen den beiden Politikern zu. Scheenbekow ließ unter anderem mehrere Vertraute Atambajews festnehmen, darunter den abgesetzten Ministerpräsidenten Sapar Isakow.
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