Der Emir von Kuwait, Sabah al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah, weilt aus gesundheitlichen Gründen in Salzburg. Der 89-Jährige lässt sich nämlich von SALK-Ärzten im Landeskrankenhaus behandeln. Ein Gesundheits-Check und ein kleiner Eingriff werden kolportiert. Die Sonderbehandlung löste auch einige Aufregung aus.
Mit einem Airbus A319 landete der Emir von Kuwait am Dienstag am Salzburger Flughafen. Nach einer Nacht im Hotel Sacher ließ sich der seit 2006 amtierende Staatschef des Golf-Staates Mittwochfrüh zur Chirurgie West des Landeskrankenhauses chauffieren - zumindest standen dort vier hochpreisige Mercedes-Limousinen, darunter auch zwei Sondereditionen der S-Klasse. Auch mehrere Leibwächter wurden gesehen.
VIP-Patient hütet bis Samstag das Klinikbett
In der Spitalsabteilung für Orthopädie und Traumatologie habe er einen ersten Arzt-Termin gehabt, wie es hinter vorgehaltener Hand heißt. Später soll er auch in der Inneren Medizin am Herzen untersucht worden sein. Jedenfalls ist von einem Gesundheits-Check und auch einem kleinen Eingriff die Rede.
Von offizieller Seite wird aber nichts bestätigt: Es gilt „höchste Diskretion“, wie Kliniksprecherin Mick Weinberger auf Nachfrage mitteilt. Inoffiziell dürfte der prominente Patient aber bis Samstag im Salzburger Spital bleiben. Und er genieße einen Status mit Sonderbehandlung samt eigenem VIP-Bereich. So soll die Klinik ein ganzes Stockwerk für den Emir von Kuwait gesperrt haben. Der Promi-Patient belege auch mehrere Krankenzimmer.
Darüber wisse er aber im Detail nichts, so Christian Stöckl (ÖVP), Vize-Landeshauptmann und für die SALK zuständig: „Das ist eine reine Entscheidung der Klinik.“ Er gehe davon aus, dass alle anderen Patienten „keine Nachteile“ durch den Promi-Besuch haben.
Landespolitik reagiert auf den Promi-Besuch
Deutlich kritischer sieht es FPÖ-Chefin Marlene Svazek: „Der Besuch bindet im LKH nicht nur Kapazitäten, sondern dem Vernehmen nach auch einige Zimmer, die den Salzburger Steuerzahlern aktuell nicht zur Verfügung stehen.“ Die Landesparteiobfrau spricht auch von einem „persönlichen Freund“ der ÖVP samt Verweis auf den Salzburg-Besuch des Emirs 2016 und fordert Stöckl auf, sich zu erklären.
Der wiederum sieht auch Positives, nämlich ein „Zeichen der medizinischen und pflegerischen Qualität“ der Klinik: „Es ist doch eine Ehre und ein gutes Zeichen, wenn eine solche Persönlichkeit sich bei uns in den SALK behandeln lässt.“ Es drängt sich jedenfalls die Frage auf, warum sich das vermögende Staatsoberhaupt ausgerechnet in einem öffentlichen Krankenhaus und nicht einer Privatklinik behandeln lässt
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