Die Radlerin Birgit P. (24) aus Aurolzmünster war, wie berichtet, am Freitag gegen 9 Uhr in Salzburg von einem rechtsabbiegenden Lkw-Lenker im berüchtigten „toten Winkel“ übersehen worden. Die Frau wurde vom rechten Vorderreifen erfasst und getötet.
Linz lässt nachrüsten
FPÖ-Infrastrukturminister Norbert Hofer hat bekanntlich einen verpflichtenden Abbiegeassistenten für Lkw abgelehnt, weil Fahrzeugzulassungen europaweit Gültigkeit haben. Ein österreichischer Alleingang sei deshalb nicht möglich. Die Stadt Linz lässt hingegen, wie berichtet, die stadteigenen Lkw mit Abbiegeassistenten nachrüsten. Auch der OÖVV will in Zukunft neue Linienbusse damit ausstatten lassen.
Transporteure geben Herstellern „Schuld“
Christian Strasser, Geschäftsführer der Sparte Transporte und Verkehr bei der Wirtschaftskammer OÖ sagt: „Solche Abbiegeassistenten sind machbare Dinge. In Wirklichkeit haben das aber nicht die Transporteure in der Hand, sondern der Hersteller. Erinnern Sie sich bitte an das Navi: Wie lange hat es gebraucht, bis sich solche Systeme durchgesetzt haben? Die Japaner haben schon längst Navis eingebaut, da waren die bei uns noch völlig unbekannt.“
Kopenhagen als Vorbild
Die oö. Transporteure wollen verstärkt auf die Aufklärung von Kindern als am meisten gefährdeter Bevölkerungsgruppe setzten. Bis 2024 sollen Abbiegeassistenten für LKW europaweit verpflichtend vorgeschrieben werden. Das es auch anders geht, zeigen beispielsweise die Dänen vor. In Kopenhagen signalisieren kostengünstig und effektiv grüne LEDs den Autolenkern, ob sich Radfahrer dem Kreuzungsbereich nähern. Auch eine simple Maßnahme wie das Anbringen von Spiegeln an Unfallkreuzungen wäre sinnvoll.
Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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