Venusfalle

Liebes-Venus zog als Punkt an Sonne vorbei

Wissenschaft
09.06.2004 08:23
Mehrere Tausend Menschen haben am Dienstagvormittag gesehen, wie unser Nachbarplanet Venus vor der Sonne vorbeigezogen ist. Das Wetter war ideal für den Blick auf das Schauspiel. Die Venus zog als kleiner schwarzer Punkt von 7.20 Uhr an innerhalb von sechs Stunden vor der Sonne vorüber.
Für die Wissenschaft war der Anblick interessant,um mehr über die Zusammensetzung Venusatmosphäre zuerfahren. Durch die Kraft der Sonne sei die Venus-Atmosphäresehr gut zu sehen gewesen, sagte Hubertus Wöhl vom Kiepenheuer-Institutfür Sonnenphysik. Die Beobachter hätten die Strahlungder Sonne genutzt, um die heiße Atmosphäre der Venuszu durchstrahlen. In dieser seien mittels spezieller InstrumenteAnteile - etwa des häufigsten Gases Kohlendioxid - analysiertworden. Dieses Verfahren sei nur bei einem Venustransit möglich.Die bei der Beobachtung am Dienstagvormittag gesammelten umfangreichenDaten, Fakten und Bilder würden nun ausgewertet.
 
Schwesterplanet
Die Venus wird manchmal als der Schwesterplanet derErde bezeichnet, weil sie einander in vielerlei Hinsicht sehrähnlich sind:
- Die Venus ist nur unwesentlich kleiner als die Erde (95%des Erddurchmessers, 80% der Erdmasse).
- Beide haben wenige Krater, ein Hinweis auf relativ jungeOberflächen.
- Ihre Dichten und chemischen Zusammensetzungen sind ähnlich.
 
Anders als die Erde ist der rötliche Planetjedoch sehr lebensfeindlich. Die undurchdringliche Venusatmosphärebesteht zu 96 Prozent aus Kohlendioxid. Ihr Treibhauseffekt heiztdie Temperaturen auf bis zu 500 Grad Celsius auf, so dass an derVenusoberfläche sogar Blei schmilzt. Der Luftdruck ist 90Mal so hoch wie auf der Erde, und Wolken konzentrierter Schwefelsäurehängen in der Luft, die den Blick auf die Venusoberflächeblockieren.
 
Michael Khan von der Europäischen Raumfahrtkontrollstation(ESOC) sagte: Ein solcher Vorbeizug sei für die Suche nachfernen Planeten interessant, die um andere Sterne kreisen. Sowerde das All mit Teleskopen nach eben solchen Phänomen abgesucht,die Rückschlüsse auf andere Sonnensysteme zuließen.
 
Zahlreiche Sternwarten, Planetarien und Institutehatten zu Aktionen mit Experten und professionellen Geräteneingeladen. So hatte die Wiener Arbeitsgemeinschaft für AstronomieBeobachtungsstationen am Kahlenberg und vor dem Planetarium imPrater in Wien eingerichtet.
 
Die Venus als schwarzes Pünktchen hatte nochkein heute lebender Mensch gesehen, denn den letzten vorhergehendenVenustransit gab es vor 122 Jahren. Der nächste Venustransitam 5. Juni 2012 ist von Europa aus nur rund eineinhalb Stundenab Sonnenaufgang zu beobachten, vollständig wird man einsolches Spektakel erst wieder am 8. Dezember 2125 sehen können.
 
Für alle, die den Venusanblick verpasst haben,gibt es einen Trost: Unser Nachbarplanet ist nach dem Mond zuvielen Zeiten des Jahres der weitaus hellste Körper am Nachthimmel.
 
 
 
Liebesvenus machtuns geselliger
Das Venusereignis beeinflusst auch die Menschen.Die Venus ist mythologisch die Göttin der Liebe und Schönheit.Der Planet erhielt diesen Namen wahrscheinlich deshalb, weil erder hellste im Altertum bekannte Planet war. Der LiebesplanetVenus verbündet sich mit der Lebensenergie der Sonne. DieMenschen sind laut Astrologen kontaktfreudiger und geselliger.Die Anziehungskraft auf das andere Geschlecht erhöht sich.
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