Als bester Österreicher landete Mario Scheiber auf dem vierten Rang, knapp vor Hans Grugger (6.). Michael Walchhofer stürzte nach dem Hausbergsprung und landete in den Fangnetzen.
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Eine Riesenenttäuschung also für Österreichs Speed-Truppe, die damit von den letzten 21 Abfahrten seit Dezember 2007 nur zwei gewonnen hat und wie zuletzt vor 18 Jahren ohne Saisonsieg zu Olympia kommt. Dabei schien alles angerichtet für einen Festtag in Rot-Weiß-Rot. Zehntausende Zuschauer stürmten unter blauem Himmel den Hahnenkamm, auf dem am Vortag Michael Walchhofer und Georg Streitberger hinter Cuche noch auf das Super-G-Podest gerast waren.
Walchhofer mit 100 km/h ins Netz
Doch statt des erhofften Triumphes gab es zunächst sogar einen Riesenschreck. ÖSV-Topmann Walchhofer kam am Hausberg nach einem Sprung bei über 100 km/h böse zu Sturz und flog ins Sicherheitsnetz. Der Salzburger fuhr dann zwar selbst ins Ziel, klagte dort aber über Knie- und Brustschmerzen. Klaus Kröll (27.) kam im Gegensatz zu Grugger schwer abgeschlagen ins Ziel. Damit war bald klar, dass nur noch Scheiber Österreichs Ehre retten kann.
Und der Osttiroler ließ sich trotz der ungünstigen Startnummer 30 nicht lumpen, raste trotz bereits schlechterer Sicht nur um 12 Hundertstel am Podest vorbei. "Ich habe am Start gewusst, dass ich die letzte Hoffnung bin. Ich bin trotzdem zufrieden, weil ich weiß, wo ich die Zeit verloren habe, und es zudem ja noch immer meine Comeback-Saison ist", erklärte Scheiber, der vor seiner Fahrt an Stephan Eberharter und dessen Siegesfahrt mit Nummer 30 gedacht hatte. Cuche könne man nur gratulieren, so Scheiber. "Er ist derzeit schwierig zu biegen. Vielleicht schlagen wir dann ja bei Olympia zurück."
Olympia-Abfahrt in drei Wochen
Die Olympia-Abfahrt findet als nächstes Rennen am 13. Februar in Kanada und damit erst in drei Wochen statt. Gut für Walchhofer, der über ein überdehntes Innenband klagte. "Bis dahin sollte ich wieder gesund sein. Und so wie Olympia eigene Gesetze hat, spricht jetzt dort eigentlich alles für mich", scherzte der Salzburger trotz Schmerzen.
Cuche in der Form seines Lebens
Mann der Stunde am Speed-Sektor ist freilich Cuche. Der 35-jährige Routinier gewann zum dritten Mal die Kitz-Abfahrt, fixierte als Dritter nach Hermann Maier (2001) und Eberharter (2002) das Speed-Double aus Super-G und Abfahrt. Dank Cuche und Carlo Janka haben die Schweizer vier der bisher sechs Saisonabfahrten gewonnen, insgesamt steht es nun bereits 8:5 an Saisonsiegen für die Eidgenossen im Duell mit den Österreichern.
Für die Kombi verschaffte sich Ivica Kostelic die beste Ausgangsposition. Der Slalomsieger von Wengen überraschte als Abfahrts-7. und ist zusammen mit Miller (9.) und seinem kroatischen Landsmann Natko Zrnicic-Dim (10.) Favorit für Sonntag. Und während Wengen-Abfahrtssieger Carlo Janka (SUI) auf Platz elf fuhr, blieb Benni Raich als 45. punktlos. Der Tiroler hat vor dem Slalom über drei Sekunden Rückstand auf Kostelic.
Das Ergebnis
1 | CUCHE Didier | SUI | 1:53.74 |
2 | SPORN Andrej | SLO | 1:54.02 |
3 | HEEL Werner | ITA | 1:54.13 |
4 | SCHEIBER Mario | AUT | 1:54.25 |
5 | SVINDAL Aksel Lund | NOR | 1:54.42 |
6 | GRUGGER Hans | AUT | 1:54.49 |
7 | KOSTELIC Ivica | CRO | 1:54.71 |
8 | DEFAGO Didier | SUI | 1:54.82 |
9 | MILLER Bode | USA | 1:54.90 |
10 | ZRNCIC-DIM Natko | CRO | 1:54.97 |
11 | JANKA Carlo | SUI | 1:54.99 |
12 | BAUMANN Romed | AUT | 1:55.22 |
13 | JÄRBYN Patrik | SWE | 1:55.27 |
14 | GUAY Erik | CAN | 1:55.29 |
15 | BÜCHEL Marco | LIE | 1:55.39 |
16 | JERMAN Andrej | SLO | 1:55.44 |
17 | ZURBRIGGEN Silvan | SUI | 1:55.46 |
18 | SULLIVAN Marco | USA | 1:55.49 |
18 | FISHER Erik | USA | 1:55.49 |
20 | OSBORNE-PARADIS Manuel | CAN | 1:55.51 |
21 | THANEI Stefan | ITA | 1:55.54 |
22 | STREITBERGER Georg | AUT | 1:55.63 |
23 | GRÜNENFELDER Tobias | SUI | 1:55.68 |
24 | NYMAN Steven | USA | 1:55.70 |
25 | PARIS Dominik | ITA | 1:55.75 |
26 | WEIBRECHT Andrew | USA | 1:55.83 |
27 | KRÖLL Klaus | AUT | 1:55.84 |
28 | THEAUX Adrien | FRA | 1:55.98 |
29 | BERTRAND Yannick | FRA | 1:55.99 |
30 | POISSON David | FRA | 1:56.01 |
42 | PUCHNER Joachim | AUT | 1:57.40 |
43 | REICHELT Hannes | AUT | 1:57.51 |
45 | RAICH Benjamin | AUT | 1:57.60 |
54 | HERZOG Mario | AUT | 1:59.26 |
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