Atom-Streit
Iran pfeift auf Kompromiss-Angebot
Die Staatengemeinschaft hatte Teheran im Streit um das iranische Atomprogramm ein Angebot unterbreitet, wonach der Staat sein Atomprogramm zur Kernenergiegewinnung und Forschung beibehalten dürfte. Die Anreicherung von Uran, mit dem der Iran auch waffenfähiges Plutonium herstellen kann, sollte aber unmöglich gemacht werden. Dazu sollte das Uran zur Anreicherung ins Ausland und anschließend zurück ins Land gebracht werden.
Iran stellt Westen Ultimatum
Anfang des Monats hatte der Iran dem Westen, der hinter dem iranischen Atomprogramm Ambitionen für eine militärische Verwendung vermutet, ein Ultimatum gesetzt. Sollte es Ende Jänner kein Abkommen geben, fertige Brennstäbe gegen angereichertes Uran zu tauschen, werde Teheran selbst Kernbrennstoff herstellen. Teheran selbst ließ zuvor am 31. Dezember eine Frist, den von den Vereinten Nationen gebilligten Entwurf des Abkommens über eine Urananreicherung in Frankreich und Russland anzunehmen, verstreichen und riskiert damit neue Sanktionen des UNO-Sicherheitsrats.
Vertreter der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats und Deutschlands trafen sich am Samstag in New York, um über das weitere Vorgehen im Atomstreit mit dem Iran zu beraten. Neue Sanktionen wurden aber nicht beschlossen.
Iran soll Uran ins Ausland liefern
Laut UNO-Plan soll der Iran bis zu 1.200 Kilogramm seines auf 3,5 Prozent angereicherten Urans nach Russland und Frankreich liefern. Dort soll das Material zu Brennstäben für einen iranischen Forschungsreaktor verarbeitet werden. Mit der Verschiffung ins Ausland soll verhindert werden, dass Teheran sein Uran eventuell für den Bau von Atomwaffen verwendet. Der Iran besteht jedoch darauf, dass der Austausch gleichzeitig, in drei Phasen und auf iranischem Boden erfolgt. Das haben sowohl die Atomenergie-Agentur als auch die Weltmächte abgelehnt.
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