Heiß ersehnte Medaille

EM-BRONZE für unseren Diskus-Helden Weißhaidinger

Sport-Mix
08.08.2018 21:38

Jaaaa, der Traum ist wahr geworden: Bronze für Lukas Weißhaidinger! Österreichs Diskus-Star holte bei der EM in Berlin mit 65,14 Metern die so heiß ersehnte Medaille. In einem dramatischen Finale musste sich der 26-Jährige nur Weltmeister Andrius Gudzius (LIT/68,46) und Daniel Stahl (SWE/68,23) geschlagen geben. Es war die erst dritte Männer-Medaille für Österreich in der 84-jährigen EM-Geschichte! „Ein Wahnsinn. Bronze zählt wie Gold!“, so Weißhaidinger.

Damit schrieb unser Olympia-Sechster wieder ein Stück rot-weiß-rote Sportgeschichte! Bisher hatten nur Dreispringer Karl Kotratschek 1938 und Stabhochspringer Hermann Fehringer 1990 Edelmetall, ebenfalls jeweils Bronze, geholt. Insgesamt war es für Österreich die zehnte EM-Medaille. Mit einem Trick hatte Trainer Gregor Högler seinen Schützling heiß gemacht. Er ließ ihn vor dem Finale auf dem Aufwärmplatz nicht mit dem Diskus einwerfen, sondern nur mit einem leichten, kleinen „Erbsensack“. Damit kam Luki auf 20 Meter, war so ganz heiß gemacht. So haute er beim Einwerfen im Stadion zwei 66-Meter-Würfe raus. „Das hat super geklappt“, strahlte Högler.

„In der Quali war ich noch so schlecht“, blickte Weißhaidinger zurück auf den Vortag, an dem er nur als Vorletzter ins Finale der besten zwölf Diskus-Werfer gekommen war. Aber dort steigerte er sich zusehends. Er begann mit 63,05 Metern, ließ dann im vierten Versuch 63,98 Meter und im fünften Durchgang seine 65,14 Meter folgen. „Ich freue mich so riesig, dass ich all meinen Verwandten und Bekannten diese Leistung habe zeigen können!“ Seine Eltern waren dabei - und erstmals auch Freundin Hanna. Dazu kamen unter den 37.125 Zuschauern rund 40 Fans, die ihn anfeuerten. „Die gaben mir alle Kraft!“

„Das Timing hat dann im Finale immer besser gepasst, ich bin so stolz“, jubelte der Oberösterreicher in seinen ersten Interviews. Vor allem bedankte er sich auch bei Trainer Högler, der ihn so perfekt vorbereitet hatte. „Er hatte mir einmal gesagt, dass es Unterschiede bei den Würfen gibt - zwischen Glühwürmchen und einem Blitz. Heute war das schon ein kleines Unwetter!“ Seine erste große Medaille soll ihm den Weg zu neuen Großtaten ebnen. Wer weiß, wozu Luki noch fähig ist! Heuer steht er noch Ende August im Finale der Diamond League. Auch dort kann ihm ein großer Wurf gelingen!

Berlin erwies sich damit wieder als guter Boden. Hier hatte Weißhaidinger schon zwei große Siege errungen - beim ISTAF 2016 und beim ISTAF Indoor 2018. „Ich liebe Berlin, hier fühle ich mich wohl“, freute sich Weißhaidinger natürlich, für den Berlin schon eine Art Wohnzimmer ist. Ein Wohnzimmer, das bisher immer nur Robert Harting, Olympiasieger und Weltmeister, gehört hatte. Der Deutsche aber wurde bei seinem Abschied Sechster mit 64,33 Metern, wurde in dem denkwürdigen Stadion mit stehenden Ovationen verabschiedet.

Österreichische Medaillen bei LA-Europameisterschaften (Freiluft):
Gold (2)
Liese Prokop - Fünfkampf (1969)
Ilona Gusenbauer - Hochsprung (1971)
Silber (1)
Herma Bauma - Speerwurf (1950)
Bronze (6)
Karl Kotratschek - Dreisprung (1938)
Maria Sykora - 400 Meter (1969)
Hermann Fehringer - Stabhochsprung (1990)
Steffi Graf - 800 Meter (1998)
Beate Schrott - 100 Meter Hürden (2012)
Ivona Dadic - Siebenkampf (2016)
Lukas Weißhaidinger - Diskuswurf (2018)

Olaf Brockmann

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(Bild: KMM)



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